1. Februar – Imbolc – Brigid’s Day
Imbolc ist ein traditionelles Fest aus dem keltischen Jahreskreis, das in der Regel am 1. Februar gefeiert wird. Es ist eines der vier Hauptfeste in diesem Jahreskreis, neben Beltane, Lughnasadh und Samhain. Diese Feste markieren wichtige Übergänge in den natürlichen Zyklen und Jahreszeiten.
Aussprache
Der Name des Festes wird meist als „IM-olk“ausgesprochen, das „b“ bleibt also stumm. Diese Aussprache reflektiert die keltischen Ursprünge des Wortes. In der keltischen Sprache, speziell im Altirischen, werden bestimmte Buchstaben in Wörtern manchmal nicht laut ausgesprochen. Dies ist ein Beispiel für die Eigenheiten der phonetischen Struktur dieser Sprache. Der Schwerpunkt liegt auf der ersten Silbe „IM“, gefolgt von einem leichten „olk“, wobei das „c“ am Ende wie ein „k“ klingt. Diese Aussprache kann je nach Region und Dialekt leicht variieren. In einigen modernen englischsprachigen Kontexten könnte das Wort etwas anders ausgesprochen werden, aber die traditionelle, keltisch-inspirierte Aussprache behält das stumme „b“ bei.
Ursprung
Der keltische Jahreskreis ist eng mit dem landwirtschaftlichen Zyklus und den natürlichen Phänomenen verbunden. Imbolc fällt in die Mitte zwischen der Wintersonnenwende und der Frühlingstagundnachtgleiche und symbolisiert das Erwachen der Erde nach dem Winter. Es ist eine Zeit der Reinigung und des Neuanfangs, was sich in verschiedenen Bräuchen und Ritualen widerspiegelt.
Imbolc ist somit mehr als nur ein historisches Fest; es ist auch heute noch für viele Menschen ein bedeutender Teil ihres spirituellen Jahresrhythmus. Es bietet Gelegenheit zur Reflexion, zur Erneuerung der eigenen Energie und zum Setzen von Intentionen für das kommende Jahr.
Das Erwachen der Natur
Imbolc markiert eigentlich die Mitte des Winters, aber zugleich auch das erste zaghafte Erwachen der Natur. Zu diesem Jahreskreis-Fest feiert man also das Wiedererwachen des Lebens in der Natur und das Zunehmen des Lichtes im Leben. In dieser Zeit beginnt die Erde, sich langsam von der Kälte und Starre des Winters zu lösen, und die ersten Anzeichen des Frühlings machen sich bemerkbar, etwa durch das Sprießen der ersten Knospen und das sanfte Ergrünen der Landschaft.
Die Wiederkehr des Lichtes
Um dies zu symbolisieren, werden viele weiße Kerzen in Laternen angezündet, um damit die Dunkelheit zu vertreiben und das wiederkehrende Licht und die ebenfalls wiederkehrende Stärke der Sonne so zu begrüßen. Diese Lichter dienen als leuchtende Zeichen der Hoffnung und Erneuerung, die in den dunklen Wintermonaten besonders willkommen sind. Sie repräsentieren das wachsende Tageslicht und symbolisieren den Sieg des Lichtes über die Dunkelheit.
Manche Bauern schüttelten zu Imbolc die Bäume, um sie aus dem Winterschlaf aufzuwecken. Diese Handlung symbolisierte das Erwecken der Naturkräfte und war ein Ritual, um die Fruchtbarkeit der Bäume im kommenden Jahr zu fördern. Früher besuchten viele Imker zu Imbolc ihre Bienen, um ihnen die frohe Botschaft vom nahenden Frühling zuzuflüstern. Diese Tradition unterstrich die tiefe Verbindung zwischen Mensch und Natur sowie die gegenseitige Abhängigkeit in den Zyklen des Lebens.
Es ist auch „Brig(h)id’s Day“, der Festtag zu Ehren der Göttin Brighid / Brigid.
Traditionell ist Imbolc eng mit der Göttin Brighid (oder Brigid) verbunden, einer Figur aus der keltischen Mythologie. Brighid ist die Göttin des Feuers, der Inspiration und der Heilung. Das Fest feiert ihre Aspekte als Beschützerin des Heims, Förderin der Fruchtbarkeit und Vermittlerin zwischen den Welten. Verschiedene Rituale und Traditionen, wie das Anzünden von Kerzen, das Aufhängen von Seidenbändern und das Durchführen von Reinigungsritualen, spiegeln die Verbindung zu Brighid und den Geist des Neuanfangs wider.
Brighid in ihrem dreifachen Aspekt (Jungfrau-Mutter-Alte), symbolisiert nicht nur die Ankunft des Frühlings (Brighid abgeleitet von bright / hell), sie gilt ebenso als die wichtigste Patronin der Heilenden und allgemein als Göttin der Inspiration („Das Feuer der Inspiration“).
Diese keltische Göttin von Heim und Herd beschützt die Familien und segnet Beziehungen. Sie ist die Göttin der Heiler, die Herrin der Fruchtbarkeit, die Vermittlerin zwischen den Welten. Sie gehört zu den alten Göttinnen Europas, die ungebrochen bis heute verehrt werden.
Brig(h)id wandert in dieser Nacht umher.
Das Aufhängen weißer Seidenbänder in der Nacht von Imbolc ist eine zauberhafte Tradition, die tief in der Verehrung der Göttin Brighid verwurzelt ist. Diese Bänder, meist mit kleinen Glöckchen versehen, werden im Freien platziert, in der Hoffnung, dass Brighid sie auf ihrer nächtlichen Wanderung segnet. Der Akt des Aufhängens dieser Bänder symbolisiert die Bitte um ihren Segen und ihren Schutz.
Die weißen Seidenbänder repräsentieren Reinheit und Licht, passend zum wiederkehrenden Licht des Frühlings, das durch Imbolc symbolisiert wird. Die Glöckchen, die an den Bändern befestigt werden, sollen die Aufmerksamkeit der Göttin erregen und ihre Anwesenheit ankündigen.
Nachdem Brighid die Bänder gesegnet hat, wird ihnen eine besondere Heilkraft zugesprochen. Sie werden dann in Ritualen verwendet, die mit Heilung, Genesung oder der Stärkung des allgemeinen Wohlbefindens verbunden sind. Diese Bänder können auch im Haus aufgehängt werden, um den Segen Brighids zu erhalten. Zum Beispiel über dem Bett eines Kindes, um Schutz und Wohlergehen zu gewährleisten, oder über dem Bett eines Kranken, um Genesung und Regeneration zu fördern.
Das Aufhängen der Bänder wird somit als eine direkte Verbindung zu Brighid und ihrer Kraft der Heilung und des Schutzes angesehen. Es ist eine Art, die Göttin in das eigene Heim einzuladen und ihren Segen für das kommende Jahr zu erbitten.
Das Licht vertreibt die Dunkelheit.
An diesem lichtvollen Feiertag reinigt man das Zuhause mit dem Licht (und ggf. Rauch) von allen negativen Energien und segnet und schützt es für ein Jahr. Dafür stellt man Kerzen auf der Fensterbank auf, als Symbol gegen die Dunkelheit, und lässt diese die ganze Nacht hindurch bis zum Morgengrauen brennen. Am besten eignen sich hierfür große Teelichter mit einer Brenndauer von 8 Stunden. In jedem Raum sollte auf mindestens einer Fensterbank eine Kerze leuchten – besser noch auf jeder Fensterbank.
Darum herum streut man Bergkristalle, die das Imbolc-Licht glitzernd vervielfachen. Die Kerzen müssen immer ganz herunterbrennen, die Kristalle dann das ganze Jahr über zum Schutz liegen bleiben. Im nächsten Jahr werden diese dann durch neue Steine ersetzt.
Bergkristalle gelten in vielen Kulturen als kraftvolle spirituelle Symbole. Sie stehen für Klarheit, Reinheit und Licht – Eigenschaften, die eng mit dem Wesen von Imbolc verknüpft sind. Imbolc ist ein Fest, das die zunehmende Helligkeit und Reinheit des kommenden Frühlings feiert, und Bergkristalle spiegeln diese Qualitäten wider. Bergkristalle werden oft in energetischen Reinigungsritualen eingesetzt, da man ihnen zuschreibt, negative Energien aufnehmen und positive verstärken zu können. Beim Auslegen der Kristalle um die Kerzen herum glaubt man, dass sie das Licht symbolisch verstärken und so zur Reinigung des Raumes beitragen.
Alternativ oder zusätzlich streut man grobe Salzkristalle um die Lichter herum, welche alle negativen Energien aufnehmen und dann am nächsten Tag entsorgt werden. Salz wird als Schutz- und Reinigungselement in verschiedenen spirituellen und kulturellen Praktiken verwendet. Es symbolisiert Reinheit, Schutz und die Fähigkeit, Unreines zu beseitigen. In der Tradition von Imbolc wird es eingesetzt, um negative Energien zu absorbieren und zu neutralisieren. Das Salz wird um die Kerzen gestreut, um negative Energien aufzunehmen, die sich möglicherweise im Laufe des Jahres angesammelt haben. Es dient als physisches Mittel zur Absorption dieser Energien. Am nächsten Tag wird das Salz entsorgt, was symbolisch für das Entfernen der alten Energien aus dem Haus steht. Oft wird es mit Kräutern gemischt, um zusätzliche positive Eigenschaften für Schutz und Segen zu verleihen.
Reinigender Rauch für die Räume …
Auch Reinigungsräucherungen werden an diesem Tag durchgeführt. So werden die alten Energien der dunklen Jahreszeit aus dem Haus vertrieben und es wird für die neue, lichtvolle Energien Platz gemacht.
Dafür werden bei einbrechender Dunkelheit zunächst alle Räume mit dem Rauch einer reinigenden Räuchermischung gefüllt. Danach öffnet man alle Fenster einige Minuten lang. Sobald der Rauch davon gezogen ist, die Fenster wieder geschlossen sind und die Dunkelheit ganz da ist, entzündet man die weißen Kerzen auf den Fensterbänken.
Ein Kreuz für die Göttin
Ein besonders gefertigtes Strohkreuz, auch bekannt als Brighid’s Cross ist das traditionelle Symbol, das mit dem Fest Imbolc und der Göttin Brighid in Verbindung steht. Es wird am Tag von Imbolc hergestellt und hat sowohl religiöse als auch kulturelle Bedeutung.
Das Kreuz wird traditionell aus Schilf oder Stroh gefertigt und hat eine charakteristische quadratische Form mit vier Armen, die durch ein zentrales Quadrat verbunden sind. Die vier Arme symbolisieren die vier Hauptfeste im keltischen Jahreskreis: Imbolc, Beltane, Lughnasadh und Samhain.
Es wird in Häusern und Ställen aufgehängt, um Schutz vor Feuer und Krankheit zu gewähren und soll auch Glück und Wohlstand für das kommende Jahr bringen.
Oft wird das Kreuz über der Tür angebracht, um diejenigen, die das Haus betreten, zu segnen und um böse Geister fernzuhalten.
Wann feiert man Imbolc?
Dieses Fest ist ein Mondfest und kann entweder an dem kalendarischen Termin,
astrologisch, rechnerisch oder nach dem Mondkalender gefeiert werden.
Imbolc wird zwischen Sonnenuntergang und Sonnenaufgang gefeiert.
Heutzutage meist kalendarisch am 1. oder 2. Februar. Also entweder am 31. Januar
in den 1. Februar hinein oder am 1. Februar in den 2. Februar hinein.
Doch man muss davon ausgehen, dass die alten Völker nicht nach einem Kalender feierten, sondern
sich am Mond orientierten. Es wurde also mal früher, mal später gefeiert, entsprechend des Mondstandes.
Für die Mondkalender-Berechnung entspricht Imbolc dem Vollmond im Februar (2024: 24. Februar) oder
anderen Traditionen zufolge dem zunehmenden Halbmond im Februar, also 7 Tage vor dem Februar-Vollmond.
Rechnerisch feiert man an dem genauen Mittelpunkt zwischen der Wintersonnenwende
und der Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche (2024: 4. Februar) und astronomisch
wenn die Sonne im Wassermann 15 Grad erreicht (2024: 4. Februar um 9:27 Uhr).
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