16. November – Festtag der Göttin Hekate
Der 16. November (nach Einbruch der Dunkelheit) wird weithin als die Nacht der Hekate gefeiert. Eine Nacht, in der man diese dunkle Mondgöttin der Magie, der Hexerei, der Heilung, des Lebens und des Todes ehren, anrufen oder ihr danken kann.
Hekate ist eine der am meisten missverstandenen Göttinnen, über die man viele widersprüchliche Informationen findet. In der Antike wurde Hekate gleichermaßen verehrt wie gefürchtet. Als Göttin der Hexen und Magier und als Beherrscherin der Magie konnte sie den Zugang zur Unterwelt öffnen und den Kontakt mit Geistern und Toten ermöglichen.
Sie konnte jedoch auch die Zukunft offenbaren und ihren Anhängern so Erfolg, Macht und Reichtum gewähren. Viele Hexen verehrten sie daher als die Herrscherin über Zauberkünste und übernatürliche Kräfte, als kraftvolle Mutter der Magie.
Das heilige Symbol der Hekate (auch Heqit, Heket) ist die Kröte oder der Frosch – beides Symbole für Empfängnis und Fortpflanzung. So gilt sie auch als Göttin der Geburtshilfe und als Patronin der Hebammen. Wie Artemis wird Hekate meist mit ihren Hunden dargestellt.
Hesiod (griech. * vor 700 v. Chr.) beschrieb sie in seinen Werken über die griechische Mythologie als eine hilfreiche Göttin, die neben Zeus die einzige Gottheit ist, die den Menschen jeden Wunsch erfüllen oder verweigern kann.
Hekate und die Hexen
In ihrer Rolle als „Königin der Nacht“, die oft mit einer Gefolgschaft von Hexen, Geistern und anderen zu der Zeit sozial Ausgestoßenen reiste, wurde sie als Beschützerin der Unterdrückten und derer, die „am Rande“ lebten, gleichermaßen geehrt und gefürchtet.
So hieß es, es sei das Beste, Hekate (und allen, die sie begleiteten) zwar Ehre zu erweisen, ansonsten aber einen möglichst weiten Bogen um sie zu machen, wenn man nicht zu ihrer Gefolgschaft gehörte. Mit Beginn der Dunkelheit zog man sich daher zum Abendessen ans Herd-Feuer zurück, legte aber die Reste als Opfer für Hekate und ihre Hunde nach draußen. Wie passend, dass die Obdachlosen und Mittellosen oft die eigentlichen Begünstigten waren … so standen sie alle unter Hekates Schutz.
Es kam, wie es kommen musste …
… im christlichen Mittelalter wurde sie dann dämonisiert und auf ihren dunklen Aspekt als eine furchteinflößende Göttin und Magierin reduziert und sie wurde zum Inbegriff der dunklen Magie. Die üble Nachrede haftet ihr heute noch an.
Daher wird häufig vergessen, dass man sie um positive Unterstützung bitten kann, wenn man an persönlichen „Wegkreuzungen“ des Lebens angelangt ist und sich für einen Weg entscheiden muss.
Denn als „Hekate der drei Wege“ sagt man ihr nach, dass sie gleichzeitig in drei Richtungen schauen kann. Je nach Überlieferung bezieht sich das auf „Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft“ bzw. „Himmel, Erde und Unterwelt“. Sie wird daher besonders häufig um Unterstützung gebeten, wenn man an „Wegkreuzungen“ des Lebens angelangt ist und sich entscheiden muss, welcher Weg nun eingeschlagen werden soll.
Wenn man diese Hilfe benötigt, so bietet man ihr Opfer an Kreuzwegen an, und zwar an solchen, an denen genau drei Wege zusammentreffen (wo immer sich also ein Weg gabelt und man die Wahl hat, drei Entscheidungen zu treffen) und rundherum nur Wald und Natur ist. Diese Opfergaben und Bitt-Rituale an Kreuzwegen können in allen Dunkelmond-Nächten – der dunkelsten Nacht eines jeden Monats – durchgeführt werden.
Am 16. November führt man die Opfergaben von selbst gebackenem Brot und anderen Speisen sowie Kerzen an eben solchen Kreuzwegen jedoch durch, ohne etwas dafür zu erbitten. Dies auch eine Nacht für alle Wahrsagungen und Prophezeiungen, für die Kommunikation mit Hekate.
Hekate verleiht ihre übernatürlichen Kräfte denjenigen, die sie gebührend verehren.
Doch genauso wie die Göttin den Segen geben kann, kann sie ihn wieder nehmen, wenn sie es für richtig empfindet! Vergessen Sie also nicht, sich rechtzeitig nach einem geeigneten Kreuzweg umzusehen, wenn die Magie ein Teil Ihres Lebens ist – als Hexe sollte man Hekate besser nicht verärgern!
Wer einen besonderen Zauber für Hekate ausführen möchte, der benötigt eine Löwenzahn-Wurzel.
Diese wird in kleine Stücke geschnitten und mit einer Nadel auf einen dicken Baumwollfaden aufgereiht. Nach dem Trocknen trägt man diese ganz speziellen „Perlen“, um der Göttin Respekt zu zollen. Besonders wirksam natürlich, wenn man die Wurzel in der Nacht des 16. Novembers gezogen hat.
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