1. Chakra – Wurzelchakra (Muladhara)
Das Chakra-System hat seine Wurzeln in der alten indischen Philosophie und ist eng mit der Yoga-Tradition verknüpft. Es wird erstmals in den Veden, einer Sammlung von Schriften, die als die ältesten Texte des Hinduismus gelten, erwähnt. Diese Texte, geschrieben zwischen 1500 und 500 v. Chr., enthalten philosophische Diskussionen, Anleitungen für Rituale und frühe meditative Praktiken. Es ist Teil einer komplexen spirituellen Lehre, die sich über Jahrtausende entwickelt hat und sowohl in Indien als auch im Westen weiterhin praktiziert und interpretiert wird.
In der vedischen Tradition werden Chakren als Energiezentren oder -räder verstanden, die sich entlang der Wirbelsäule des Menschen befinden. Jedes Chakra steht für spezifische Aspekte des menschlichen Daseins – von grundlegenden Überlebensinstinkten bis hin zu höherem Bewusstsein und Spiritualität. Diese Konzeption wurde später in den Upanishaden, einer anderen Gruppe von Texten, die spirituelle und philosophische Themen behandeln, weiterentwickelt.
Die Verwendung der Chakren in der Magie ist allerdings oft eine vereinfachte oder neu interpretierte Form dieser ursprünglichen Lehren, meist im Kontext der persönlichen spirituellen Entwicklung.
Der Name Chakra stammt aus dem Sanskrit und bedeutet „Rad” oder „Scheibe”. Die Chakren sind Energie-Zentren oder Wirbelpunkte entlang der zentralen Achse des Körpers, die sich kontinuierlich öffnen und schließen, um auf unsere Emotionen oder aber auf Vorkommnisse um uns herum zu reagieren.
Jedes Chakra hat eine Farbe, eine spezielle Funktion oder energetische Natur und eine Affirmation.
1. Chakra – rot – Muladhara – Basis- / Wurzelchakra
Lebenskraft | Urvertrauen | Stabilität
Ich bin!
Das erste Chakra (Wurzelchakra, Basischakra) heißt auch Mūlādhāra (Wurzelstütze). Sie finden es vom Steißbein ausgehend Richtung Genitalien, am Damm.
Es repräsentiert die Lebenskraft, die Vitalität, das Durchsetzungsvermögen, das Urvertrauen, die Stabilität, die Erdung, die Verwurzelung, die Sicherheit und die Erdverbundenheit (mit beiden Beinen auf dem Boden stehen).
Blockaden äußern sich beispielsweise in mangelnder Lebensfreude, wenig Lebensenergie, fehlendem Vertrauen ins Leben, Desinteresse, Existenzängsten und in stressbedingten Erkrankungen.
Mit einem ausgeglichenen Wurzelchakra lebt man mit einem Gefühl von Sicherheit, Geborgenheit, Stabilität und Vertrauen, ohne materiellen Mangel, Unsicherheit und existenzielle Sorgen.
Dieses Chakra ist mit der Farbe Rot verbunden – der Farbe von Blut oder Leidenschaft. Daher repräsentiert das Wurzelchakra die Lebenskraft (Chi oder Prana) des physischen Körpers.
Organe und Funktionen, die es betrifft, sind Dickdarm, Immunsystem und alle reproduktiven Organe.
Obwohl natürlich alle sieben Chakren für unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden wichtig sind, betrachten viele das erste Chakra als das wichtigste Chakra. Es hilft dabei, mit der physischen Welt verbunden zu sein, ist die Basis für alle Energie-Arbeit und lenkt Energie auf alle anderen Chakren.
Ihr Zusammenspiel hilft uns dabei, unsere Instinkte, unsere Gefühle und unser Denken aufeinander abzustimmen. Dies ist jedoch nicht immer der Fall. Manchmal ist ein Chakra unteraktiv oder überaktiv, was zu einem Ungleichgewicht, schlechter Gesundheit und Disharmonie führen kann.
Weit geöffnet gibt ein Chakra zu viel Energie ab, fest verschlossen kann es keine Energie aufnehmen. Beides wird als Blockade angesehen, denn das Ziel ist ein ausgeglichenes System. Wenn ein Chakra ausgewogen ist, funktioniert es normal.
Sowohl unteraktive als auch überaktive Wurzelchakren können zu vielen körperlichen Symptomen wie Gewichtsverlust oder Gewichtszunahme oder übermäßigen oder unteraktiven Sexualtrieb, Depression, Antriebslosigkeit und anderen Beschwerden dieser Art führen. Daher ist es wichtig, das Wurzelchakra auszugleichen.
Das ausgeglichene Wurzelchakra
Das Wurzelchakra lenkt das Chi oder die Lebensenergie auf alle anderen Chakren. Wenn es ausgeglichen ist, sind auch Sie ausgeglichener. Mit der Arbeit am Wurzelchakra können Sie Ängste, übertriebene Sorgen und dunkle Gedanken ebenso vertreiben, wie Wutanfälle, nachtragendes Verhalten oder übertriebenes Misstrauen. Sie können die dadurch freigesetzte Energie nutzen, um sich selbstsicherer, stabiler und körperlich vitaler zu fühlen, gewinnen an Urvertrauen und innerer Stabilität und verlieren auch in turbulenten Zeiten nicht die Erdverbundenheit. So stehen Sie mit beiden Beinen fest auf dem Boden und sind gesund verwurzelt. Das Wurzelchakra ist die Verbindung mit der Erde. Analog zu einem Baum benötigt jeder, der eine große Krone entwickeln möchte, eine tiefe Verwurzelung.
Überaktives Wurzelchakra
Menschen, bei denen das Wurzelchakra überaktiv ist, neigen dazu, immerzu sehr wütend, aggressiv oder verärgert zu sein. Geringste Anlässe reicht oft schon aus, um jemanden mit diesem Ungleichgewicht aus der Fassung zu bringen.
Es ist ziemlich schwierig für jemanden mit einem überaktiven Wurzelchakra, einer Autorität zu folgen, sich unterzuordnen oder nachzugeben. Ebenso haben materialistisch veranlagte oder gierige Menschen oft ein überaktives Wurzelchakra.
Auch wer sich jedem Wandel widersetzt und Veränderungen vermeidet oder ein übertriebenes Bedürfnis nach Beständigkeit und Sicherheit hat, sollte über die Arbeit am Wurzelchakra nachdenken.
Weitere Hinweise auf ein überaktives Wurzelchakra:
Gewichtsverlust, übermäßiger Sexualtrieb, Wutanfälle, Rastlosigkeit, manisches Verhalten, Stimmungsschwankungen, Hyperaktivität, Unruhe oder Schlaflosigkeit.
Unteraktives Wurzelchakra
Das erste Chakra kann manchmal nicht aktiv genug sein. In einem solchen Fall neigt man dazu, sich unsicher zu fühlen, es mangelt einem an Urvertrauen, Zweifel und Sorgen gehören zum Alltag.
Wer unter einem unteraktiven Wurzelchakra leidet, neigt dazu, eher unorganisiert zu sein und hat oft Schwierigkeiten, tägliche Aufgaben effizient zu erledigen oder überhaupt konsequent zu verfolgen.
Auch ängstliche und nervöse Menschen oder Menschen, die sich in Gruppen oder auf Partys schnell unerwünscht fühlen, sollten über die Arbeit am Wurzelchakra nachdenken.
Weitere Hinweise auf ein unteraktives Wurzelchakra:
Gewichtszunahme, unteraktiver Sexualtrieb, Angstzustände, Antriebslosigkeit, Melancholie oder depressive Verstimmungen, Trägheit, Ungeschicklichkeit, fehlender Realismus.
Hilfe für das Wurzelchakra – viele verschiedene Methoden
Bestimmte Lebensmittel, Yoga-Posen, Aroma-Therapie mit ätherischen Ölen (zur Massage, in Kerzen oder in der Duftlampe), Visualisierungen sowie die Verwendung von energetischen Steinen können helfen, das Wurzelchakra auszugleichen.
Steine
Roter Jaspis (Blutjaspis), Granat und Rubin sind helfende Steine für ein ausgeglichenes erstes Chakra, sie sollten häufig direkt aufgelegt werden.
Beim Wurzelchakra empfiehlt es sich, den gewählten Stein hierfür in die gut anliegende Unterwäsche zu legen oder ihn durch eine eng am Körper anliegende Hose auf der Unterwäsche zu fixieren.
Aromatherapie
Zimt, Vetiver, Melisse, Zypresse, Zeder, Patchouli, Muskatnuss oder Gewürznelke.
Unterstützen Sie Ihr Wurzelchakra entweder durch das Verdampfen dieser ätherischen Öle in der Duftlampe oder Sie wählen das sanftere Erhitzen durch entsprechende Kerzen, um den Raum mit der von Ihnen benötigten Energie zu erfüllen.
Das Auftragen dieser Öle (verdünnt mit fetten Ölen) auf die Pulspunkte – etwa vor der Meditation – kann auch dazu beitragen, das Wurzelchakra zu entspannen und zu öffnen. Die genannten Öle können (in Verdünnung mit fetten Ölen) auch zum Einmassieren in die Fußsohlen (als Sinnbild der eigenen Wurzeln) verwendet werden.
Bitte die Öle nicht direkt am Chakra (Damm) anwenden!
Visualisierung
Visualisieren Sie einen Ball aus rotem Licht an der Basis Ihrer Wirbelsäule, dessen Farbe ganz langsam und stetig von hell zu dunkel (bei einem überaktiven Wurzelchakra) oder von dunkel zu hell (bei einem unteraktiven Wurzelchakra) wechselt.
Alternativ kann man rotes Licht, rotes Wasser oder Blut visualisieren, welches vom Boden, durch die (dabei möglichst nackten) Füße die Beine hinauf in das Wurzelchakra aufsteigt.
Ernährung
Geeignete Ernährung für das erste Chakra enthält viele rote Lebensmittel wie rote Äpfel, Erdbeeren, Rotkohl, erdendes Wurzelgemüse (Rote Bete, Kartoffeln, Karotten, Rettich) sowie Lebensmittel mit viel pflanzlichem Eiweiß (Tofu, Bohnen, Nüsse).
Bei den Gewürzen eignen sich Zimt, Muskatnuss und Gewürznelke, beispielsweise auch als Zugabe in einem schwarzen Tee oder als Gewürztee (Chai).
Yoga
Bei den Yoga-Haltungen empfiehlt sich alles, was auf Füße, Knie, Beine, Becken und Kreuz-Steißbein-Bereich wirkt. Standhaltungen und Vorwärtsbeugen.
Gezielte Chakren-Arbeit
Bei der gezielten Chakren-Arbeit werden oft verschiedene Chakren-Helfer miteinander verbunden. Die passenden Aromatherapie-Düfte erfüllen den Raum, der energetische Stein liegt auf dem Wurzelchakra auf und in der Visualisierung oder der Meditation wird an dem Chakra gearbeitet.
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