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„Dürfen Amethyste in der Sonne liegen?“

„Dürfen Amethyste in der Sonne liegen?“

Amethyst verblasst nicht, wenn man ihn mal in die Sonne legt! Es sei denn …

Eine Frage, die wir regelmäßig hören, dreht sich um den Amethysten und die Sonneneinstrahlung.

Vielen Erzählungen nach soll man diesen Kristall unbedingt vor der Sonne schützen, da er sonst verblasst.

Von der Behandlung mit Hitze ist bekannt, dass diese die Farbe von Amethyst verändert

Amethyst wird dabei mehrere Stunden lang hohen Temperaturen ausgesetzt und verfärbt sich dadurch von Violett zu Gelb, Orange, Braun, Weiß und manchmal sogar zu einem hellen Grün. Wärmebehandlungen werden absichtlich durchgeführt, um die Farbe des Amethysts aus ästhetischen Gründen zu verändern. Wir reden hier von Temperaturen zwischen 360°C und 900°C. Die Sonne, die auf den Amethyst fällt, kann diese Hitze natürlich nicht erzeugen.

Bleibt also die UV-Strahlung als Täter!

Hier wird es nun sehr wissenschaftlich.

Praktisch alle Amethyste haben ein besonderes Merkmal, welches als Farbzentrum bezeichnet wird. Farbzentren sind atomare Defekte in der Kristallstruktur des Steins, die das Licht ein wenig anders filtern. Wenn sich im Kristall solche Bereiche bilden, können sie die Wellenlänge des Lichts verändern und eine andere Farbe erzeugen. Durch diese Veränderungen im Kristall-Gitter erhält der Amethyst seine Farbe. Obwohl sie in der Regel schön sind, sind sie ein zweischneidiges Schwert, da jedes durchfallende Sonnenlicht UV-Strahlen enthält. Im Laufe der Zeit und bei wiederholter Belichtung findet der gleiche Prozess des Elektronenaustauschs zwischen den Elementen Eisen und Sauerstoff statt, wie bei dem ursprünglichen Auftreten des Gitterfehlers. Dies kann natürlich erneut zu Farbveränderungen im Stein führen. 

Nun die Entwarnung: Es ist eine wiederholte und recht hohe UV-Bestrahlung notwendig, um diese Farbveränderung in einem vorher unveränderten Amethyst hervorzurufen. Veränderungen werden erst beobachtet, wenn mehrere Monate lang mit UV-Licht aus mindestens zwei 18-W-Niederdruck-Quecksilberlampen (keimtötende UV-C-Lampen) bestrahlt wird. Das entspricht einem UV-Index von mindestens 14.

Im deutschen Raum ist in den Monaten Mai bis August ein UV-Wert zwischen 5 und 8 üblich. Ab März und bis November kann der Index 3 bis 5 erreichen. Im Winter werden hingegen lediglich Werte bis maximal 3 erreicht. Eine Ausnahme sind hierbei die Gebirgsregionen. Insbesondere im Sommer können in den höheren Lagen der Alpen auch Werte von 9 und 10 erreicht werden. Selbst das sind noch keine Werte, die eine Veränderung in der Kristall-Struktur hervorrufen können! Und diese Werte beziehen sich auf Draußen, in direktem Sonnenlicht ohne Scheibe dazwischen!

Sind Geschichten über verblassende Amethyste also nur Mythen?

Keineswegs. Die Problematik liegt aber nicht ursprünglich bei der Sonne, sondern beim Menschen.

Sehr viele Amethyste werden in den Abbau-Regionen bestrahlt (mit Gamma-Strahlung), um so die Farbe zu der begehrten dunklen Schattierung zu verändern. Dunklere Amethyste erzielen höhere Preise. Diese Praxis ist in Deutschland deklarationspflichtig.
Nach der deutschen Rechtsprechung müssen bestrahlte Steine also ausnahmslos als „bestrahlt“ oder „behandelt“ deklariert werden. Dies gilt für alle geschäftlichen Dokumente, Rechnungen, Werbetexte, Beschriftungen usw. Da die Ware aber in der Regel durch viele Hände geht, bis sie hier beim Kunden ankommt, verlieren sich diese Informationen praktischerweise meist ganz zufällig auf dem Weg. Die Pflicht zur Deklaration besteht in vielen verarbeitenden Ländern nicht. Auf Nachfrage wird gerne kategorisch verneint.

In einem anderen Artikel werden wir auf die Frage der Gefährlichkeit dieser Strahlung eingehen. Hier kommen wir jetzt zurück zum Sonnenlicht!

Denn bei einigen Steinarten kann die künstlich erzeugte Bestrahlungsfarbe im Sonnenlicht wieder ausbleichen.

Mit Hitze kann man jeden durch Bestrahlung hervorgerufenen Gitterfehler-Effekt (natürlich oder künstlich) rückgängig machen.
Das geschieht dann auch beim „Brennen“ von Amethysten, um deren natürliche Gitterfehler aufzuheben, wodurch sie verblassen und vergilben und die Steine so als teurerer „Citrin“ verkauft werden können. Womit wir wieder beim Anfang des Artikels wären. 

Wenn der Amethyst also im normalen Sonnenlicht verblasst, ist er zuvor durch Bestrahlung in der Farbe verändert worden!

„Wie finde ich die richtigen Zutaten für ein eigenes Ritual?“

Über den Amethyst gibt es viel zu erzählen!
Deshalb werden wir in kommenden Ausgaben mehr über verschiedene Themen rund um den Amethyst schreiben.

Folgende Artikel können Sie bereits lesen:

Anwendung und Wirkung von Amethyst
Wirkung, Anwendungsvorschläge und eine Amethyst-Meditation gegen dunkle Gedanken

Citrin – heiß begehrt, meistens gefälscht!
In diesem Artikel dient der gebrannte Amethyst als Beispiel für Fälschungen von Citrin

Dieser Beitrag ist Teil der März-Ausgabe unseres
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Kategorie:
Die Magie der Steine

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