Der „Keltische Baumkalender”
Heilige Bäume sind bei allen Keltenstämmen zu finden, ein historischer Baumkalender lässt sich jedoch weder durch antike noch durch mittelalterliche Quellen über keltische Religion und Bräuche belegen.
Der häufig zitierte „Keltische (Baum-)Kalender“ ist eine Erfindung des Neuheidentums, welches ursprüngliche keltische Pflanzen-Mythen bestimmten Zeiträumen im Jahr zuordnet.
Da diese Zuordnung meist im Einklang mit Abläufen in der Natur steht, ist dies letztendlich nur eine romantischere Unterteilung des magischen Jahres und nicht weniger kraftvoll, nur weil sie noch keine Jahrtausende alt ist.
Monatsname: Tinne – Holly Moon
Die Stechpalme wurde von den Kelten als heiliger Baum verehrt, was sich auch in ihrem englischen Namen widerspiegelt.
Holly -> Stechpalme / holy -> heilig.
Die Stechpalme ist eine männliche Pflanze, die eine starke, aktive Energie ausstrahlt. Die Blätter, Beeren und das Holz der Stechpalme, die auch Ilex genannt wird, werden besonders für aktive Schutzrituale verwendet.
Früher wurden an den Türen von Haus und Stall Zweige der Stechpalme angebracht, da diese als starkes Schutzkraut gegen böse Geister gilt, die in den Dornen hängen bleiben und so nicht in die Räume kommen.
Auch sollen die Gebäude so vor Blitzeinschlag und Feuer geschützt sein. Dafür werden die Zweige bei der alljährlichen Erneuerung verbrannt, also dem Feuer als Opfergabe dargebracht. Man verspricht dem Feuer bereits beim Aufhängen, dass es die Äste und Blätter später sowieso erhält, sich diese also nicht selbst holen muss.
Verschiedene Stechpalmen-Zauber
Um das Haus zu schützen, kann man in einer Vollmond-Nacht einen starken Tee aus den Blättern kochen und diesen nach dem Erkalten noch in derselben Nacht mithilfe eines Stechpalmenwedels rund um das Haus versprengen.
Es heißt, wenn man neun Stechpalmenblätter an einem Freitag um Mitternacht pflückt, diese in ein weißes Stück Stoff einschlägt, den Stoff mit genau neun Knoten verschließt und das Bündel dann unter das eigene Kopfkissen legt, dann werden alle darauf geträumten Träume wahr.
Beim Pflücken der Blätter darf man keine Geräusche machen und vor dem Träumen auch mit niemandem mehr reden. Nach der Nacht müssen die Blätter wieder in der Natur verstreut werden.
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