Der Name Lughnasadh (oder auch Lugnasad, sprich: Luu-NA-sad oder Luu-NA-sa), bedeutet in der keltischen Sprache „Zusammenkunft im Namen des Lugh“.
Lugh ist der keltische Sonnen-, Korn- und Erntegott, dem dieses Fest gewidmet ist. Der Mythologie nach ist er der Sohn oder Nachfolger des Licht- und Feuergottes Bel, nach dem Beltaine benannt ist. Mit dem ersten Schnitt des Korns stirbt Lugh symbolisch und kehrt bis zum nächsten Frühjahr in sein Reich zurück.
Zum Dank – und als Opfergabe für das kommende Jahr – lässt man traditionell einige Ähren auf dem Feld stehen oder gibt ihnen in Form eines daraus geflochtenen Kranzes oder eines Gesteckes aus verschiedenen Blumen und Getreidesorten einen Platz im Haus. Diese Tradition soll sicherstellen, dass die Götter wohlgesinnt bleiben und eine reiche Ernte auch im nächsten Jahr gewährt wird.
Ein weiterer gebräuchlicher Name dieses Augustfestes – Lammas – leitet sich wohl von altenglischen Hlaf-mass, neuenglisch „loafmass“ (Laib-Messe) ab, weil dabei die ersten Brotlaibe aus dem neuen Getreide geopfert oder verzehrt wurden. Der dritte geläufige Name für dieses Fest, Schnitterfest, entstand, weil zu diesem Zeitpunkt die erste Kornernte geschnitten und eingebracht wurde.
Jetzt beginnt die Ernte.
Zu diesem Zeitpunkt feierte man in landwirtschaftlich geprägten Kulturen ein fröhliches Fest. Lughnasadh ist jedoch noch kein klassisches Erntedankfest mit der Fülle all der Früchte, wie es zum frühen Herbst gehört, sondern ein Fest der fruchtbringenden Sonne, der produktiven Erde und der goldenen Ähren des reifen Korns. Es steht für die Hoffnung und Dankbarkeit gegenüber den Elementen, die das Wachstum ermöglichen.
Das Thema der Ernte lässt sich auf persönliche Themen übertragen.
Auch persönliche Erfolge können – wie die Ernte – energetisch „haltbar gemacht“ werden. Während eines Rituals bindet man Kränze oder fertigt Gestecke an.
Dabei arbeitet man verschiedene getrocknete Blumen und Getreideähren ein, um durch diese bestimmten Energien einen besonderen Platz im Haus zu geben. Jede Pflanze steht dabei für einen anderen zu sichernden Aspekt. Die magisch wirksamen Pflanzen des Feldrandes – die zur Erntezeit ebenfalls mit geerntet wurden – bringen zusätzliche Energien ein. Etwa Nüsse, Eicheln, Hagebutten oder ähnliche Werkzeuge aus der Volksmagie.
Auch Dankbarkeit kann rituell ausgedrückt werden.
Dafür kann man beispielsweise eine goldgelbe Kerze entzünden, in ihrem Licht selbstgebackenes Brot verzehren oder Getreideähren in einem Feuer rituell verbrennen. Man zeigt sich dankbar gegenüber der Natur oder den Göttern.
Man schätzt sich glücklich, genug zu essen zu haben und Wachstum erleben zu dürfen – sowohl weltlich, als auch spirituell.
Die Natur wertschätzen.
Auch wenn Ernteopfer heutzutage etwas altmodisch wirken und vielen nicht mehr erforderlich erscheinen – mit Brot und Mehl aus dem Supermarkt – so ist es doch ein schöner Anlass, um sich der Natur ganz bewusst zuzuwenden und dankbar zu sein, für alles, was man von ihr im Laufe des Jahres bekommt.
Wann feiert man Lughnasadh?
Dieses Fest ist ein Mondfest und kann entweder zum kalendarischen Termin (in der Nacht auf den 1. August,
seltener auf den 2. August) oder nach dem Mondkalender gefeiert werden. Dann fällt die Feier auf
die Nacht des August-Vollmondes (1.8.) oder die Nacht des 8. Vollmondes nach Yule,
da dieser einst den Beginn der Ernte kennzeichnete.
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Kategorie:
Die Jahreskreis-Feste
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