Smudging – Energetische Hausreinigung mit weißem Salbei
Schon die Ureinwohner Nordamerikas nutzten den weißen Salbei für Heilungs- und Reinigungszeremonien und zum Vertreiben böser Geister. Die Ursprünge der indigenen Traditionen sind heutzutage zunehmend verschwommen. Wir haben diese uralten Bräuche an unser modernes Leben angepasst und so entstehen neue, angepasste Interpretationen in hochachtungsvoller Anlehnung an alte Traditionen.
Das Ausräuchern des Zuhauses kann ein befreiendes Ritual sein.
Ob zum Einzug in ein neues Heim, um dort mit den alten, fremden Energien aufzuräumen, um die energetischen Reste eines Streits endlich hinter sich zu lassen oder um den tagtäglich wieder mit nach Hause gebrachten Alltagsstress zum Feierabend „wegzuputzen“. Räuchern harmonisiert das Innen und das Außen.
Zur energetischen Reinigung bietet sich besonders der weiße Salbei (auch „White Sage“ oder „Wüsten-Salbei“ genannt) an. Er vertreibt die negativen oder störenden Energien aus Räumen, Gegenständen und aus der Aura von Personen.
„Wo weißer Salbei brennt, werden böse Geister krank.“ heißt es.
Die harzigen Blätter des weißen Salbeis werden in traditionell in gebündelter Form (sogenannte „Smudge Sticks“) oder als lose Blätter ganz ohne Kohle oder Räuchersieb geräuchert.
Nach einer Reinigung empfehlen wir, den Raum mit etwas Positiven zu füllen. Denn ein positiv gefüllter Raum bietet keinen Platz für negative Energien. Man kann dies ganz gut mit dem Ablauf Shampoo + Spülung vergleichen. Man schafft zuerst eine saubere Basis, um die Räume danach mit positiver Energie zu „pflegen“.
Eine Auswahl verschiedener Pflanzen für unterschiedliche Ziele finden Sie am Ende der Seite.
Was man benötigt:
- White Sage Smudge Stick oder lose Blätter
- hitzebeständige Unterlage (z. B. einen Teller, eine flache Schale oder eine Abalone-Muschel) mit etwas Sand oder Salz gefüllt
- eine Kerze oder Streichhölzer
Wenn man als Unterlage zum Abbrennen von Salbei eine (Abalone-)Muschel als Räucherschale verwendet, können beim Räuchern alle 4 Elemente zu einer spirituellen Kraft vereint werden. Dabei symbolisiert der Sand in der Muschel das Element Erde, die Muschel das Element Wasser, das glimmende Räucherwerk das Element Feuer und der aufsteigende Rauch das Element Luft.
Das Wichtigste beim Ausräuchern ist die Intention.
Was soll jetzt gehen? Man denkt hierbei an die schlechten, die zu verbannenden Dinge, die negativen Energien.
Also die Energien des Vormieters, die Emotionen, die der Streit von letzter Woche noch weckt, an alles Alte, was es loszulassen gilt, um Platz für Neues zu schaffen oder an Stagnation und Blockaden, die man auflösen möchte.
Bei der Verwendung eines gebundenen Smudges entzündet man dessen Spitze, bei losen Blättern die Spitzen einiger einzelner Blätter. Am besten an einer Kerze oder mit einem Streichholz. Dann lässt man die Flamme einige Zeit brennen, bevor man mit der Hand so darüber wedelt, dass die Blätter nur noch glimmen.
Nun legt man den Smudge auf die Unterlage, fixiert ihn dort mit dem Daumen und verteilt den aufsteigenden Rauch mit großen, vertikal kreisförmigen Bewegungen der anderen Hand.
Das Salbei-Bündel nicht durch die Luft schwingen!
Das mag bei einer Zeremonie in der Natur oder einer Schwitzhütte passen und sehr eindrucksvoll aussehen, aber die Glut und die Asche, die sich bei solchen Bewegungen lösen, möchte man ungern auf sich selbst oder auf dem Fußboden haben. Der ständige Gedanke daran, nach der energetischen Reinigung auch noch den Staubsauger herausholen zu müssen und Glutschäden am Hab und Gut, stören garantiert den Fokus auf die energetische Arbeit mit der Räucherung.
Linksherum, rechtsherum, im Kreis, ganz anders?
Eine bewährte Methode ist es, den Raum im Kreis abzuschreiten, wobei man mit bannendem Räucherwerk gegen den Uhrzeigersinn geht (also gegen das Negative). Verwendet man hinterher anziehenden Räucherwerk, so geht man mit diesem hingegen mit dem Uhrzeigersinn (da man mit dem Rauch segnet).
Wir empfehlen gerne, rückwärts durch den Raum zu gehen. Dadurch verhindert man, dass man beim Gehen den aufsteigenden Rauch ins Gesicht geweht bekommt und geht in kleineren Schritten sehr viel langsamer. Auch liegt dadurch der Fokus auf dem Moment, der Blick ruht auf dem Räucherwerk und dem Rauch. Man betrachtet nicht vorher schon die Route, schaut währenddessen noch kurz unter das Sofa und stellt fest, dass man auf dem Regal auch mal wieder Staubwischen könnte …
Man sollte, wenn man mehrere Räume ausräuchert, den Weg der Räucherung vorher etwas planen, damit einem die Route durch das Haus oder die Wohnung klar ist. Bei mehreren Räumen hat es sich bewährt, in dem von der Haustür am weitesten entfernten Raum zu beginnen und in jedem Raum dann jeweils in der von der Tür am weitesten entfernten Ecke. Man muss sich das so vorstellen, als würde man mit dem Besen fegen. Man beginnt in der hintersten Ecke und arbeitet sich auf die Tür zu, aus der man alles „hinausfegt“.
Nachdem man mit allen Räumen fertig ist, kann man den Smudge durch vorsichtiges Ersticken der Glut im Sand der Unterlage löschen. Dabei nicht zu stark drücken, damit nicht so viel von den kostbaren Blättern abbricht. Achtsamkeit und Sorgfalt zeugen von Hochachtung der Pflanze gegenüber.
Bauchgefühl trumpft Anleitung
Die Frage, ob man die Räume still durchschreitet, Mantren aufsagt, Musik hört oder (einer unser persönlichen Favoriten, was Anekdoten von Kunden betrifft) den Kindern Kochtöpfe und -löffel in die Hand gibt und mit Salbei und Krach die bösen Geister vertreibt, ist dem eigenen Bauchgefühl überlassen. Magie soll ins eigene Leben und zu einem selbst passen. Wenn man der Mensch dafür ist, laut singend zu räuchern, ist es perfekt! Wenn man sich dabei völlig blöde vorkommt, dann lässt man es lieber sein. Ebenfalls perfekt! Jeder ist anders.
Mit drei Kindern im Haus räuchert es sich nun mal anders, als in einem Single-Haushalt und auch alles dazwischen hat eigene Anforderungen. Deshalb sollte das Räucher-Ritual in das eigene Leben passen. Was für den einen perfekt ist, kann für jemanden anderes völlig unpassend sein.
Wichtig ist, die Zeremonie zu etwas Eigenem zu machen. Sie selber zu gestalten, sodass man Freude daran hat, es mit einer entspannten Leichtigkeit ohne viel Nachdenken genießt und es gerne wieder tut.
Nichts ist schlimmer, als sich für eine Anleitung zu verbiegen, nur um sich am Ende zu fragen: „Habe ich auch alles richtig gemacht?“. Das eigene Bauchgefühl trumpft jede vorgefertigte Anleitung!
Dies gilt auch für die Frage: Wie oft?
Es gibt Wochen, in denen möchte man täglich energetisch reinigen. Manchmal bleibt der Salbei ein halbes Jahr lang in der Schublade. Einen einzuhaltenden Zeitplan gibt es nicht. Auch hier gilt, dass es zu einem selbst und ins eigene Leben passen muss.
Wenn man jemand ist, der regelmäßig aufräumt, dann kann man eine energetische Reinigung gut in diese Angewohnheit einfließen lassen. Wer eher der „Nach-Notwendigkeit-Aufräumer“ ist, wird bei negativen Energien auch eher nach dem Gefühl gehen.
Genießen Sie das Räuchern ganz so, wie es Ihnen gefällt.
Wir empfehlen, den Raum nach einer Reinigung noch mit anziehendem Räucherwerk und positiver Energie zu füllen.Wenn positive Energie den Raum erfüllt, verhindert sie so, dass negative Energien den leeren Raum einnehmen können.
Die anziehende Räucherung sollte nur dann direkt nach der Ausräucherung durchgeführt werden, wenn man dafür noch voller Energie und Freude ist. Sonst kann man auch bis zu drei Tage warten, bevor man sich an die positive, anziehende Räucher-Zeremonie macht.
Hierzu gibt es für verschiedene Ziele unterschiedliche Pflanzen, welche man raum- und situationsabhängig variieren kann:
Palo Santo Sticks (Heiliges Holz)
Dieses aromatische Holz aus Südamerika wird traditionell verbrannt um Glück und Gesundheit anzuziehen. Es heißt, die bösen Energien scheuen den Duft, während die guten Energien ihn lieben. Palo Santo eignet sich auch zur rituellen Danksagung. Dafür verbrennt man das Holz als Opfergabe, um einen energetischen Ausgleich für eine empfangene Gabe oder ein erfolgreiches Ritual zu schaffen.
Palo Santo Hölzer werden direkt entzündet. Alternativ kann man auch mit einem Messer kleine Holzspäne erzeugen und diese auf Räucherkohle oder einem Räuchersieb verbrennen.
Sierra Cedar Smudge (Weihrauchzeder)
Die duftenden Blätter der Weihrauchzeder werden verbrannt, um einen Ort zu schützen und zu segnen. Der heilige Rauch füllt den Raum mit positiver Energie, sodass nichts Negatives mehr eindringen kann. Besonders geeignet, um sich selbst oder einen Ort auf energetische Arbeit vorzubereiten.
Mount Shasta Sage Smudge (Blue Sage)
Shasta Salbei oder Blauer Salbei kommt aus Nordkalifornien, aus einem Gebiet um den Mount Shasta herum. Dieser Berg gilt als hochenergetisch und wird den sieben heiligen Bergen der Welt zugeordnet. Blue Sage soll den Kontakt zum höheren Selbst oder der geistigen Welt fördern und Intuition und Entscheidungskraft stärken. Ein idealer Begleiter für das Kartenlegen oder ähnliche spirituelle Arbeiten.
Sweet Vanilla Grass Braid (Süßgras-Zopf)
Traditionelles Räucherwerk für positive Energie und Freude.
Der sanfte Rauch dieser betörend duftenden Pflanze erinnert an Vanille, Waldmeister und an frisch gemähtes Gras – Balsam für die Nase und die Seele.
Braids (geflochtene Zöpfe) werden direkt entzündet. Alternativ kann man auch Stücke davon auf Räucherkohle oder auf einem Räuchersieb verbrennen.
Mugworth Smudge (Beifuß)
Traditionelles Räucherwerk für Entspannung und Ruhe.
Diese kräftige Pflanze von der Westküste Nordamerikas wirkt beruhigend, entspannend, stimmungsaufhellend und sanft wärmend. Sie wird daher besonders häufig verwendet, um mit einer abendlichen Räucherung den Tag hinter sich zu lassen und abzuschalten. Der Rauch ist besonders geeignet, um Wünsche und Gebete zu begleiten und Meditationen zu unterstützen.
Yerba Santa Smudge (Heiliges Kraut)
Traditionelles Räucherwerk für Selbstvertrauen und Tatkraft.
Der würzig warmen Rauch des heiligen Krautes zieht einen sanft aus seelischen Tieflagen und stärkt in allen Situationen, in denen man sich mutlos fühlt, an sich zweifelt oder trauert. Es ist ein Lichtbringer in dunklen Zeiten. Besonders wirksam ist es, wenn es regelmäßig angewendet wird, da auch eine heilige Pflanze nicht beim ersten Mal gleich alle negativen Emotionen vertreiben kann, da sich die Energien von Selbstvertrauen, Mut und Tatkraft sich in den Räumen und in der Seele anreichern müssen.
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