Weißdorn (Hagedorn, Heckendorn) – Crataegus
Magische Zuordnung des Weissdorns
Der Weißdorn kann als Baum mit runder Kronen oder als Strauch wachsen und bis zu 10 Meter hoch werden. Man findet ihn an Waldrändern und Feldern, besonders als Hecke. Die Pflanze sieht sehr knorrig aus und an den jungen Trieben wachsen bis zu 2 cm lange Dornen, die in der Magie häufig für viele verschiedene Zwecke verwendet werden.
Die Früchte sind rot, eiförmig und fleischig. Die Samen der Scheinfrucht (nicht Beeren) sind hart und lassen sich schlecht durchbohren, daher werden die Früchte nicht – wie viele andere Früchte und Beeren zur magischen Verwendung – in Reihen auf Bänder gezogen, sondern meist direkt auf die eigenen Dornen gespießt.
Die ebenfalls viel verwendeten Blüten sind weiß und zahlreich, duften allerdings nicht gut, sondern eher unangenehm. Starke Dornen und abschreckender Geruch zusammen erklären die als schützend, abwehrend und verteidigend genutzten Aspekte der Pflanze in der Magie (sowie den der Keuschheit), stehen aber im starken Widerspruch zur ebenfalls häufig überlieferten Verwendung auf (Frühjahres-) Hochzeiten zur Steigerung der Fruchtbarkeit.
Den Kelten war der Weißdorn heilig. Er wurde zur Grenzbepflanzung eingesetzt, da ihm zugesprochen wurde, vor bösen Geistern, Dämonen und anderem Unheil zu schützen. Aus diesem Grund wurden im Mittelalter auch Weißdorn-Zweige über Stall- und Haustüren genagelt, um schlechten Dingen den Einlass zu verwehren.
Hintergrund-Informationen zu dem Ritual
Die Zahl Neun:
Die Drei gilt von alters her als magische bzw. heilige Zahl. Drei mal Drei nutzt die dreifache Kraft dieser Zahl zur Selbstverteidigung und um sich über Feinde zu erhöhen.
Die Farbe Rot [ℹ]
Rote Elemente werden in der Magie verwendet, wenn man Vorgänge beschleunigen und schnelle Veränderungen hervorrufen möchte.
Die Energie des hellen, kämpferischen Rot-Tons unterstützt die magische Selbstverteidigung oder Machtausübung, weckt den Kampfgeist und stärkt den Willen.
Rituelle Verwendung:
In der Volksmagie wird Weißdorn-Holz oft zur Herstellung von Zauberstäben oder anderen magischen Gegenständen verwendet, mit denen Luft- oder Naturgeister, Elfen und Feen angezogen oder bezwungen werden.
Als abwehrendes Mittel gegen Krankheiten – besonders des Herzens – können Amulette aus Weißdorn-Holz angefertigt werden und eine gut polierte Scheibe dieses Holzes soll unter dem Kopfkissen für besseren Schlaf sorgen.
Die Römer platzierten Weißdorn in Wiegen, um zu verhindern, dass Kinder von bösen Feen ausgetauscht werden. Wiegen aus Weißdorn-Holz dienten dem gleichen Zweck.
Getrocknete Blüten, Blätter und Beeren vom Weißdorn eignen sich sehr gut als Räucherwerk. Sie werden allerdings aufgrund des Geruches meist nicht allein verwendet, sondern in Mischungen mit passenden Zutaten zur Abwehr von allen negativen Energien, zum Schutz, für die Gesundheit oder um Gerechtigkeit anzuziehen.
Die Sammelzeit erstreckt sich von Mai bis Ende Juni für Blüten und Blätter und von September bis Ende November für Früchte, Dornen und Holz.
Weißdorn-Zauber zur magischen Selbstverteidigung:
Um die negative Energie eines speziellen Angreifers zu diesem zurückzusenden, nutzt man Beeren und Hölzer des Weißdorns.
Im Licht einer roten [ℹ] Kerze werden dafür neun gleich lang geschnittene Weißdorn-Äste (mit möglichst vielen Dornen!) mit einem roten Baumwoll-Band umwickelt.
In die Mitte dieses stacheligen Bündels legt man dabei ein rotes Ritualpapier [ℹ] mit dem Namen des Feindes / der Feinde (nur, wenn man sich absolut sicher ist, wer es war!) oder einer genauen Beschreibung. („Derjenige, der die bösen Gerüchte über mich verbreitet …“)
Dann wird das Band mit genau neun Knoten verknotet.
Zuletzt werden neun Weißdorn-Früchte auf die Dornen der Äste gespießt, wobei man jeweils aufsagt „So wie Du mir schadest, so soll Dir Schaden widerfahren!“
Die rote Kerze muss nun noch ganz abbrennen. [ℹ]
Dieses Bündel verbirgt man so lange man es benötigt in der Nähe der eigenen Haustür oder einem zum Thema passenden Ort (Arbeitsplatz etc.), aber nicht in der Natur. Dort wird es erst hingebracht, sobald es nicht mehr benötigt wird und es müssen alle Knoten gelöst werden, bevor man alles verstreut.
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