Wacholder – Juniperus communis
Magische Zuordnung des Wacholders
Die Wacholder gehören zur Familie der Zypressengewächse. Es gibt etwa 70 Arten, in Mitteleuropa kommen in freier Natur aber nur zwei Arten vor: der Gemeine Wacholder und der Sadebaum.
Der Gemeine Wacholder (auch Heide-Wacholder, Machandelbaum, Kranewittbaum, Reckholder, Weihrauchbaum, Feuerbaum) ist es auch, der so eine tragende Rolle im Volksglauben spielt, dass er im „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“ von 1927 auf ganzen sieben Seiten ausführlich beschrieben wird.
Besonders der weit verbreiteter Volksname „Weihrauchbaum“ weist schon darauf hin, wie die Zweige des Wacholders gerne verwendet wurden – und noch immer verwendet werden!
Im „Kreutterbuch“ (Matthiolus, 1563) liest man über den Wacholderrauch „die alten Hexen und Wettermacherin üben damit viel Zauberey und Abenthewer“ und im „Pestbuch“ des Ulmer Arztes Steinhöwel (1473) geht es dann um die medizinische Wirkung, denn „Ein Feuer aus Wacholder würde die Luft reinigen und von ihrer Fäule befreien durch die Wärme“.
Viele der Überlieferungen aus dem Mittelalter und späteren Zeiten drehen sich jedoch um die Verwendung des Wacholders im landwirtschaftlichen Umfeld, oft vermischt mit kirchlichen Feiertagen. So soll beispielsweise der Hausvater am Tag des heiligen Sebastians morgens einen Wacholderzweig anzünden, mit dem brennenden Wedel durch das ganze Haus gehen und es räuchern, um gegen Pest, Seuchen und Krankheiten vorzusorgen.
Der Schäfer hingegen soll mit einem kranken Tier an drei Morgen hintereinander noch vor dem Sonnenaufgang um einen Wacholderbusch ziehen, damit das Tier gesundet.
Bei Hühneraugen und Warzen knickt man eben so viel Zweige eines Wacholderstrauches ab und lässt sie hängen. Mit ihrem Verdorren heilen auch die erkrankten Stellen.
(Alles aus dem „Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens“)
Den Weg in die Anderswelt finden …
Wacholder galt einst als Baum des Lebens und des Todes, der Übergänge. So verbrannten die Germanen gleichzeitig mit ihren Toten auch Wacholder. In Räumen, in denen jemand verstorben ist, wird eine Wacholder-Räucherung empfohlen, um den Raum zu klären.
Wacholder gibt Hoffnung in dunklen Zeiten.
Die Beeren des Wacholders sind seit Langem ein Gewürz, welches eher in der dunkleren Jahreszeit verwendet wird. Kulturell gesehen befinden wir uns dann in einer Zeit der Dunkelheit und die Kraft des Wacholders kann helfen, diese Zeit zu überstehen. Ebenso wie in Zeiten der Trauer oder Krankheit. Die Fähigkeit des Wacholders, an Orten zu wachsen, an denen nur wenige andere Bäume wachsen können, zeigt, dass dieser Baum ein wahrer (Land-)Heiler ist, der uns in dunklen Zeiten Hoffnung gibt und die wichtige Botschaft der Natur vermittelt, dass man die Hoffnung auf eine Verbesserung nicht verlieren darf.
Rituelle Verwendung:
In der rituellen Magie finden sowohl Harz, Holz, Nadeln als auch die Beeren Verwendung. Die Beeren werden beispielsweise auf einen Faden aufgereiht im Haus aufgehängt, um dieses zu schützen. Traditionell wählt man dafür eine ungerade Anzahl und macht zwischen jeder Beere einen Knoten.
Auf einem schwarzen Faden aufgereiht und über der Haustür aufgehängt, hält eine solche Wacholder-Schnur negative Energien und Personen fern, schützt vor Geistern und vertreibt Krankheiten. Als Kette oder Armband beschützt diese Schnur den Träger vor Unfällen und Angriffen wilder Tiere. Mit einer grünen Schnur und im Schlafzimmer aufgehängt, verwendet man die Beeren, um eine neue Liebe anzuziehen oder eine bestehende Beziehung zu stärken.
Trägt ein Mann Wacholderbeeren in einem kleinen grünen Beutelchen in der vorderen Hosentasche bei sich, wirken sich diese den Überlieferungen nach positiv auf seine Fruchtbarkeit aus.
Wacholder-Räucherungen:
Dem Wacholder sagt man nach, dass er Unglück und Missgunst abwehren kann und so wird er verräuchert, um Flüche oder Pechsträhnen zu brechen und Kraft für einen Neustart zu spenden. Wacholder wird häufig verräuchert oder in Sprays verwendet, um negative Energien und besonders auch unerwünschte eigene Gefühle (besonders solche, die durch Liebeszauber entstanden sind) zu verbannen.
Die Energie des Wacholders hilft uns auch, wenn wir schwierige Dinge machen müssen. Wenn es einem schwerfällt, an sich selbst zu glauben, dann kann eine Wacholder-Räucherung helfen, sich ausgeglichener, geerdeter und harmonischer zu fühlen.
Rituelles Wacholder-Bad:
Wacholderbeeren können auch die Ausstrahlung verbessern und so die Liebe in das Leben rufen. Wer ein sinnliches Abenteuer anziehen will, sollte eine pinkfarbene Kerze entzünden, einige Wacholderbeeren in das Badewasser geben und dann bei Kerzenlicht baden. Zur Anziehung einer verbindlichen Partnerschaft kombiniert man die Beeren mit Rosenblüten und fügt dem Badewasser auch noch einen Rosenquarz hinzu.
Wacholderbeeren-Schutz:
Für diesen Schutz-Zauber nimmt man ein kleines, fest schließendes Glasgefäß und füllt dieses zuerst mit dem Rauch einer Wacholder-Räucherung. Dann fügt man 9 Wacholderbeeren und einige Wacholder-Nadeln hinzu. Danach füllt man das Gefäß noch mit vielen kleinen Bergkristallen, schwarzen Turmalinen und Meersalz.
Sobald die Zutaten im Glas sind, wird es fest verschlossen und noch einmal im aufsteigenden Rauch einer Wacholder-Räucherung energetisiert, wobei man den Schutz gedanklich um sich selbst oder um das ganze Zuhause legt. Danach kann man den Wacholder-Schutz im Haus aufstellen oder in der Tasche mitnehmen, wenn man eher persönlichen Schutz benötigt.
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