Palo Santo (Heiliges Holz) – Bursera graveolens
Magische Zuordnung von Palo Santo
Bursera graveolens bezeichnet harzreiche Balsambaumgewächse, die man besonders in tropischen Zonen wild wachsend findet. Auch der Myrrhenstrauch und der Weihrauchbaum gehört zu den Balsambaumgewächsen.
Graveolens ist ein beschreibender Artenname, er bedeutet „stark riechend“ (gravis = stark/schwer und olere = riechen) und gibt damit schon einen Hinweis. Aber erst, wenn man den spanischen Volksnamen „Palo Santo“ sinngemäß übersetzt, erfährt man etwas über die eigentliche Kraft: „Heiliges Holz“.
Der Geruch ist so einzigartig und doch so vertraut geworden. Palo Santo war noch in den 90er Jahren außerhalb der Grenzen Perus und Ecuadors fast unbekannt.
Beim Räuchern entwickelt Palo Santo einen leicht süßlichen und trotzdem frischen Duft. Die Anwendung ist sehr einfach, da man Palo Santo Hölzer direkt entzünden kann. Man benötigt also nicht unbedingt Räucherkohle oder ein Räuchersieb, kann Palo Santo aber natürlich fein zerkleinern und dann auf Kohle oder einem Sieb verwenden – auch in Mischungen mit anderen Zutaten.
Rituelle Verwendung:
In spirituellen Praktiken verwendet man das heilige Holz, um negative Energien zu vertreiben, während man gleichzeitig positive Energien anzieht. Es heißt, alle bösen Energien scheuen den Duft, während die guten Energien ihn lieben.
Für Geschäftsräume und Praxen eignen sich Räucherungen oder Waschungen mit Palo Santo daher ganz besonders. Man löst die Energie vorheriger Patienten / Klienten oder generelle Stagnation oder Blockaden auf oder kann nach Streit, Diskussionen oder hitzigen Verhandlungen „die Luft klären“.
Traditionell wird das Holz hierfür verbrannt und mit dem Rauch gereinigt, man kann aber auch einen starken Aufguss anfertigen und diesen dem Wischwasser zufügen oder den abgekühlten Aufguss in eine Sprühflasche geben.
Auf der mentalen Ebene wird Palo Santo verwendet, um die Stimmung zu erheben, den Geist zu beruhigen, die Meditation zu vertiefen, die Konzentration oder Kreativität zu fördern oder um übertriebene Ängste und Sorgen zu lindern.
Die Palo-Santo-Waschung
Um negative Energien und Gedanken zu vertreiben und sich mit positiver, anregender Energie zu umgeben, ist es in Südamerika üblich, ein kleines Stück Palo Santo Holz in einer Tasse mit kochendem Wasser zu übergießen und beides zusammen nach dem Abkühlen in das Badewasser zu geben.
Dann wird der ganze Körper sorgfältig mit dem Holz abgerieben und mit dem Wasser abgewaschen. Die negativen Energien verschwinden danach im Abfluss, das Holz bringt man später in die Natur zurück.
Die Palo-Santo-Räucherung
Für eine Räucherung benötigen Sie ein Stück Palo Santo Holz (mind. 5 cm lang), eine hitzebeständige Unterlage (etwa einen Teller oder eine flache Schale oder eine Abalone-Muschel) mit etwas Sand darauf und eine brennende Kerze oder Streichhölzer.
Nehmen Sie das Stück Palo Santo in Ihre Krafthand und bewegen Sie das Ende in eine Flamme, um es in Brand zu setzen. Palo Santo entzündet sich nicht so leicht wie etwa weißer Salbei, daher empfehlen wir die Verwendung einer Kerze zum Entzünden.
Wenn das Holz Feuer gefangen hat, lassen Sie die offene Flamme noch mindestens 30 Sekunden brennen, damit sich ein Glutnest bildet, bevor Sie die Flamme vorsichtig auswedeln oder auspusten. Geräuchert wird nur mit Glut, eine offene Flamme kann stark rußen.
Legen Sie das Holzstück auf die feuerfeste Unterlage, halten Sie diese in Ihrer empfangenden Hand und verteilen Sie dann den Rauch mit großen, vertikal kreisförmigen Bewegungen der Krafthand im Raum oder um sich herum.
Lege Sie dabei in Gedanken Ihre Ziele fest oder sprechen Sie ein Gebet oder eine Affirmation. Dies kann etwa eine Absicht für den bevorstehenden Tag sein, auf die Sie sich konzentrieren möchten oder – besonders wenn die Räucherung mit Palo Santo einer Raumreinigung mit weißem Salbei folgt – eine Segnung für den Raum, in dem grade geräuchert wird.
Palo Santo überbringt auch Botschaften!
Wenn man sich an ein offenes Fenster stellt, kann man auch positive Wünsche und Worte mit dem davonziehenden Rauch „mitgeben“, damit diese zu einer anderen Person ziehen und dort energetisch empfangen werden können. Ebenso können Gebete oder Worte in die Anderswelt oder zu den Ahnen so versendet werden.
Nachdem man mit der Anwendung fertig ist, kann man das Holz entweder durch vorsichtiges Ersticken der Glut im Sand löschen oder man lässt es von alleine ausbrennen. Ohne zirkulierende Luftzufuhr erlischt es sehr schnell.
NEIN, der Bestand des von uns angebotenen Palo Santo – Holzes ist NICHT gefährdet!
Im Jahr 2006 wurde Bursera graveolens von der peruanischen Regierung per Dekret 043-2006-AG als „kritisch gefährdet“ (En Peligro Critico (CR)) eingestuft, woraufhin das Fällen von lebenden Bäumen verboten und nur das Sammeln von natürlich gefallenen oder abgestorbenen Bäumen erlaubt wurde. 2014 konnte es so wieder von der SERFOR-Liste der geschützten Arten gestrichen werden. Die „International Union for Conservation of Nature“ (IUCN) stuft den Erhaltungszustand von Bursera graveolens als „stabil“ ein.
Warum hört man dennoch oft etwas über die Gefährdung des Palo Santo Bestandes?
Die Antwort beginnt damit, was Palo Santo eigentlich ist …
Palo Santo bedeutet ja erstmal nur „heiliges Holz“ auf Spanisch. Dieser Volksname wird in den verschiedenen Ländern Mittel- und Südamerikas für unterschiedliche Baumarten verwendet – je nach lokaler Bekanntheit / Verfügbarkeit / Verwendung in der Volksmedizin und im Volksglauben.
Bursera graveolens:
Peru, Venezuela, Costa Rica, El Salvador, Guatemala, Honduras, Kolumbien, Ecuador
Bulnesia sarmientoi:
Argentinien, Bolivien, Paraguay
Bursera graveolens
Bursera graveolens bezeichnet harzreiche Balsambaumgewächse, die man besonders in tropischen Zonen wild wachsend findet. Auch der Myrrhenstrauch und der Weihrauchbaum gehört zu den Balsambaumgewächsen. In vielen tropischen Trockenwäldern kommt Bursera graveolens in bemerkenswerten Dichten vor – bis zu 300 Bäume pro Hektar -, also in einer sehr viel höheren Dichte als etwa in Obstplantagen.
Bulnesia sarmientoi
Bulnesia sarmientoi ist ein einheimischer Baum, der vor allem in der südamerikanischen Region Gran Chaco wild wächst, die Argentinien, Bolivien und Paraguay umfasst. Er wird wegen seiner Stärke und Dichte geschätzt und wurde zu einer wertvollen Quelle für Nutzholz, das seit dem 16. Jahrhundert nach Europa exportiert wird. Die Bäume sind jedoch relativ klein und wachsen sehr langsam. Zu den Bedrohungen für das Überleben der Art gehören die Abholzung zur Gewinnung von Holz, die Abholzung von Wäldern zur Gewinnung von ein- und mehrjährigen Nichtholzpflanzen, sowie Platz für Viehzucht und Viehhaltung.
Peru ist das Herkunftsland, das man bevorzugen sollte!
Der Nationalpark Cerros de Amotape ist ein Schutzgebiet in den Regionen Piura und Tumbes im Norden Perus und beherbergt Hunderttausende von Hektar mit einheimischen Bäumen, von denen die meisten Bursera graveolens sind. Dieser geschützte Nationalpark ist Teil der wachsenden Bemühungen des peruanischen Landwirtschaftsministeriums, die fruchtbaren Populationen der Art zu erhalten und weiter wiederherzustellen. In Peru wird unter staatlicher Kontrolle und nach den Regeln der erhaltenden Forstwirtschaft beispielsweise Totholz entfernt oder Bäume gefällt, die zu dicht aneinander stehen, um den anderen Platz zum Wachsen zu geben.
In der Region Piura befindet sich eine der ersten gemeinschaftlich geführten Baumschulen für Palo Santo in Peru. Die Comuneros aus dem Gebiet probieren verschiedene Vermehrungstechniken aus (Samen, Stecklinge und natürliche Verjüngung) und bereiten sich gleichzeitig auf die Einführung eines Waldpatrouillenplans vor, um unbefugtes Betreten und das Eindringen illegaler Bergleute und Holzfäller zu verhindern.
Manchmal ist das Problem die Lösung.
Der Markt, der nach Palo Santo verlangt, hat ursprünglich zur Überernte und Zerstörung der Art beigetragen. Aber dieselbe Nachfrage, derselbe Wunsch nach etwas so Einzigartigem und so Wertvollem, kann auch die sorgfältige Bewirtschaftung und sogar die Regeneration von Palo Santo fördern. Die Nachfrage bringt Geld in die abgelegenen Gegenden Perus. Gemeinden, die ihre Wälder erhalten, können nun davon ausgehen, dass ihre Kinder von einer stabilen Ernte von Palo Santo profitieren werden, so wie sie selbst – und ihre Großeltern vor ihnen – davon profitierten.
Dieser Beitrag ist Teil der Dezember-Ausgabe unseres
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