Drachenblut-Harz (Canarium luzonicum)
Magische Zuordnung
Geschlecht: männlich
Planet: Mars
Element: Feuer
Kräfte: Stärke, Schutz, Liebe, Bannung, Potenz(ieren)
Drachenblut ist häufig Bestandteil von Ritualen und daher oft in Anleitungen zu finden. Die meisten Menschen werden erstmal skeptisch, wenn sie Drachenblut in einer Liste von Zutaten sehen, weil sie denken, dass es sich um das Blut eines mystischen Tiers handelt. Es ist jedoch eine ganz reale Sache, die seit Tausenden von Jahren in der frühen Medizin und in Ritualen verwendet wird.
Das Beste zuerst:
Es ist vegan und kein Drache kommt dabei zu Schaden!
Drachenblut ist ein Harz, das sich natürlich auf den Beeren des Zinnoberbaums bildet. Um das Harz zu gewinnen, wird es entweder von Hand abgerieben oder mit Dampf behandelt, damit es auf natürliche Weise abfällt.
Dieses Harz, das zur Gruppe der Oleoresine zählt, ist undurchsichtig rotbraun bis braunrot, mit glänzendem Bruch und oft noch mit Pflanzenresten und anderem durchsetzt. Es kommt vornehmlich aus Südindien, Borneo und Sumatra. Das Harz bildet sich in spröden Schichten an der Oberfläche der unreifen Früchte, die etwa so groß sind wie eine Kirsche. Es ist nachhaltig, da der Baum bei der Gewinnung nicht – wie bei den meisten Harzen – verletzt wird.
Der Drachenblutbaum, wissenschaftlich bekannt als Dracaena cinnabari, gehört erstaunlicherweise zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae).
Bekannt und geschätzt seit der Antike
Pedanios Dioscorides war einer der bekanntesten Ärzte der Antike und gilt mit seinem Werk Materia medica („Über Arzneistoffe“) als Pionier der Pharmakologie. Hier findet sich die erste Erwähnung des Namens „Drachenblut“ für das Harz von Dracaena cinnabari, dem Zinnober- oder Drachenblutbaum. Auch Plinius der Ältere und andere antike Dichter schrieben über dieses Harz, welches für seine Wirkung bereits von den antiken Griechen, Römern und Arabern sehr geschätzt wurde. Plinius zufolge beruht der Name Drachenblut (lateinisch Sanguis Draconis) auf einer Schlacht zwischen einem Elefanten und einem Drachen. Der Kampf führte dazu, dass sich das Blut der beiden Tiere vermischte und so das Harz entstand. Dem Harz wird die kombinierte magische Wirkung dieser beiden Kreaturen nachgesagt.
Viele verschiedene religiöse, kulturelle und volksmagisch Traditionen nutzen die Farbe und die Kraft dieses Harzes in Ritualen.
Rituelle Verwendung
Es wurde bereits in der mittelalterlichen rituellen Magie und Alchemie verwendet, meist als Räucherwerk, um einen Raum von negativen Wesenheiten oder Einflüssen zu reinigen. Im Hoodoo und im Voodoo wird es oft roter Tinte beigemischt, um „Drachenblut-Tinte“ herzustellen, die dann zum Aufschreiben der eigenen Absicht oder des Namens eines Ziels oder zum Zeichnen von Siegeln und anderen Symbolen verwendet wird. In der neuheidnischen Hexenkunst wird es meist verwendet, um die Kraft von Schutz- oder Bannzaubern zu erhöhen oder Liebeszauber zu verstärken.
In Öl aufgelöst wird es zum Salben von Kerzen in Kerzenmagie-Zaubern verwendet, die Wohlstand und Erfolg bringen und die persönliche Kraft steigern sollen. In manipulativen Varianten der Magie wird es verwendet, um Macht über eine andere Person zu erlangen oder die Handlungen einer Person zu beeinflussen. Etwa zur Partnerrückführung oder bei Trennungszaubern.
Positiv kann Drachenblut besonders bei Ritualen eingesetzt werden, die dazu dienen den eigenen Mut zu erhöhen und diejenigen zu schützen, die sich auf den Weg machen, um Gefahren zu begegnen (also mit Drachen zu kämpfen). Dies kann beispielsweise ein schwieriges Gespräch mit dem Vorgesetzten sein – oder eine tatsächliche Reise. Hierfür wird es besonders häufig magischen Beutelchen (Mojos) zugesetzt, die dann auf diesem Weg mitgeführt werden.
Räuchern mit Drachenblut
Vor einem Einzug in ein neues Zuhause kann man mit Drachenblut-Räucherungen die Räume von den Energien der früheren Bewohner befreien und so Platz für die eigenen Energien schaffen. Auch für die persönliche Transformation sind solche Räucherungen geeignet, da man sich von alten Energien befreien muss, damit eine Veränderung eintreten kann.
Pures Drachenblut-Harz erzeugt beim Verräuchern einen sehr dunklen, schweren Rauch und einen wenig angenehmen Duft. Daher wird es oft schon mit anderen Zutaten vermischt. Man erhält es beispielsweise auf Salbei-Smudge aufgetragen, als Räucherstäbchen oder Kegel mit Holzpulver vermengt oder in einer Kombination mit Weihrauch-Harz, um die Verwendung einfacher und angenehmer zu machen. Für Tinten und Öle sollte allerdings das pure und fein gepulverte Harz verwendet werden.
Eine kleine Warnung
Drachenblut entspricht dem Element Feuer und dem Planeten Mars.
Es ist eine kraftvolle, symbiotische Substanz, die zur Verbesserung fast aller energetischen Handlungen verwendet werden kann. Ein mächtiger Verstärker für alles, was man ins Universum hinausbringt. Durch die Zugabe von Drachenblut zu einer bestehenden Rezeptur oder einem Ablauf (als Räucherung, als Harzklümpchen, durch die Verwendung von Tinte oder Öl), wird die Potenz aller Bestandteile erhöht. Es eignet sich allerdings nicht für subtile, sanfte oder langsame Veränderungen, sondern wirkt energetisch wie Benzin, welches ins Feuer gegossen wird.
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