
Im Moment der Wintersonnenwende steht die Sonne im Vergleich zu den Hintergrundsternen im sogenannten Winterpunkt.
Schon steinzeitliche Kultstätten wie Stonehenge oder Ales Stenar erfassten diesen Zeitpunkt.
Die Sonnenwendfeste haben vor allem in den germanischen, nordischen, baltischen, slawischen und keltischen Religionen einen festen Platz.
Das Winterfest der vielen Namen …
Die Namen variieren etwas. Jul, Jule oder Jol, im Finnischen Joulu, im Estnischen Jõulud, im Englischen Yule und im Niederländischen Joel. Es ist unstrittig, dass das Wort Julfest bereits vor der Christianisierung in Gebrauch war.
Man kann das Fest auch mit seinem walisischen Namen „Alban Arthuan“ („Licht von Arthur“) bezeichnen, passend zu den Namen „Alban Elued“ für die Herbst-Tag-und-Nacht-Gleiche, „Alban Eiler“ für die Frühlings-Tag-und-Nacht-Gleiche und „Alban Heruin“ für die Sommersonnenwende.
Yule-Feste im Laufe der Zeit.
In welcher Form genau die Germanen und andere Völker in Nordeuropa die Wintersonnenwende feierten, ist nicht bekannt.
Die wenigen Berichte stammen alle aus christlicher Zeit. Daher ist es schwierig, aus den knappen Quellen der altnordischen Literatur, ein konkretes Bild der verschiedenen Feste zu gewinnen.
Mittwinter im Neu-Heidentum.
Im nordisch-germanischen Neu-Heidentum und besonders im Jahreskreis der Hexen ist das Winterfest ein wichtiges Fest. Man bedient sich der überlieferten Volksbräuche und Traditionen, um die Julzeit und die Wintersonnenwende angemessen zu feiern.
Die Rückkehr des Lichtes wird gefeiert.
Die Räume werden beispielsweise mit Immergrün von Eibe, Fichte, Tanne, Buchsbaum, Stechpalme, Efeu oder Wacholder geschmückt, denen man schützende und heilende Kräfte zuschreibt.
Diese Äste oder zu Kränzen gelegten Ranken werden mit roten Winter-Beeren (Ilex), Nüssen und Äpfeln verziert.
Wer einen ganzen immergrünen Baum ins Haus holt, um ihn entsprechend zu schmücken, der sollte einen lebenden Baum mit Wurzeln wählen. Es geht bei dieser Handlung um das Ehren von Lebenskraft und Unsterblichkeit. Abgeholzte Bäume tragen diese Energie nicht – ganz im Gegenteil.
Das Yule-Scheit oder der Julklotz.
Traditionell wird an diesem Tag auch das große Yule-Scheit aus Eichenholz angebrannt. Dieses soll nun zwölf Tage und Nächte brennen, um der Sonne Kraft für ihre Wiederkehr zu spenden.
In anderen Traditionen hingegen erwärmten viele kleine Holzscheite das Festzimmer. Es mussten dabei immer so viele Scheite im Kamin liegen, wie es Familienmitglieder gibt. Der Feuerschein vertrieb die bösen Geister, die Asche galt als glücksbringend.
Die Asche verteilt man nach den Feiertagen vor der eigenen Haustür. So muss jeder, der das Haus betritt, durch die Asche hindurch gehen. Gäste begrüßt man dann mit den Worten:
„Tritt ein, bring Glück herein!“
Wer keinen Kamin hat (und auch keinen Ort, um draußen ein Feuer anzuzünden), der kann auf Yule-Räuchermischungen zurückgreifen. Diese enthalten meist neben dem Eichenholz weitere Kräuter und Hölzer, die winterlich duften.
Der Zeitpunkt der Sonnenwende kann auf den 21. oder 22. Dezember fallen
Der astronomische Zeitpunkt der Wintersonnenwende fällt in der
Mitteleuropäischen Zeitzone gegenwärtig etwa gleich häufig auf den 21. und 22. Dezember.
2022 21. Dezember 22:47 Uhr
2023 22. Dezember 4:27 Uhr
In anderen Traditionen wird immer am 21. Dezember (also manchmal
einen Tag vor dem Datum der tatsächlichen Sonnenwende) gefeiert.
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