Zur Sommersonnenwende am 20. oder 21. Juni ist der astronomische Zeitpunkt des längsten Tages und der kürzesten Nacht des Jahres gekommen.
Von nun an wird der lichte Tag stetig kürzer und die dunkle Zeit nimmt zu. Diese Wende kennzeichnet eines der wichtigsten heidnischen Feste. Es ist eines der wenigen vorchristlichen Feste, welche zu feiern bis heute noch weit verbreitet ist.
Viele Namen und Traditionen.
Die festliche Zusammenkunft an besonderen Plätzen im Freien, zu großen Sommersonnenwend-Feuern, erfreut sich zum Glück noch immer großer Beliebtheit. Traditionell soll hierbei Erlenholz verbrannt werden. Mit der Erle ist eine magische Symbolik verbunden, die Stärke, Schutz, Entschlossenheit und Zuversicht beinhaltet.
Die Namen für dieses Fest sind dabei sehr verschieden. Vom geläufigen (astronomischen) Begriff Sommersonnenwende über Sonnenwendfest, Sonnenwendfeier, Mittsommerfest, Mittsommernacht hin zu dem unter Hexen und Heiden recht weitverbreiteten Begriff Litha (gesprochen „Litta“).
Im christlichen Sprachgebrauch findet man entsprechend den Johannistag mit seinen ganz eigenen (kirchlichen) Traditionen, während vorchristliche Riten einfach mit der Bezeichnung „Hexenfest“ abgetan werden.
Sicher ist nur eines: Die Sonnenwende war schon in vorchristlicher Zeit ein bedeutendes Fest.
Ein Fest der Lebensfreude und der Kraft
Ob dieses Sommerfest tagsüber bei Helligkeit und Sonnenschein gefeiert wird oder man die kürzeste Nacht des Jahres mit einem tanzenden Sonnenwend-Feuer erhellt, bleibt den persönlichen Vorlieben überlassen. Auch besinnlich und still die ersten Sonnenstrahlen zum Sonnenaufgang ganz bewusst zu erleben und die zunehmende Wärme achtsam wahrzunehmen, vielleicht mit einem Tee aus sommerlichen Blüten, ist eine Möglichkeit, die Sommersonnenwende individuell zu zelebrieren.
Im Mittelalter soll es am „Sunnwendfeuertanz“ Sitte gewesen sein, bis zur Erschöpfung um das Feuer herum zu tanzen und zu springen. Die Bauern hofften, dass sich diese derart „geopferte“ Lebenskraft der bevorstehenden Ernte zuwendet.
Wendepunkt und Veränderung.
Es ist der richtige Zeitpunkt, um Wünsche zu äußern. Dieses Fest soll einen Wendepunkt markieren, an dem wir mit vergangenen Dingen unseren Frieden schließen und der Zukunft optimistisch entgegensehen. Häufig werden symbolische Gegenstände oder mit Wünschen beschriebene Ritualpapiere ins Feuer geworfen.
Zum Wunsch gehört auch der Dank!
Jeder, der dem Feuer seine Wünsche zur Transformation übergeben hat, sollte hinterher auch ein Feueropfer darbringen. Etwa kleine Kränze aus getrockneten Blumen oder aus Kräutern, Girlanden gebastelt aus buntem Papier oder etwas Ähnliches. Ausgewählt mit Liebe, hergestellt mit den eigenen Händen!
Erst springen, dann feiern.
Wenn alle dann dem Feuer ihre Ehre erbracht haben, so ist es Zeit für den Sprung über das Feuer.
Paare springen dabei gemeinsam über das Feuer – das stärkt die Beziehung für ein (weiteres) Jahr.
Beim Sprung gilt für jeden, dass er/sie sich hierbei eine positive persönliche Veränderung wünschen sollte.
Danach beginnt das Festmahl. Auch hier gilt: Man sollte so viel wie möglich selbst backen/kochen/herstellen. Kuchen und Wein (oder Traubensaft) sollten auf jeden Fall gereicht werden, ansonsten ist dieser Teil ganz dem eigenen Geschmack überlassen.
Amulette aus dem Feuer-Holz
Ein Stück am Sonnenwende-Feuer getrocknetes Holz gilt noch heute als glücksbringendes Amulett. Mit der Kohle-Seite eines einseitig im Sonnenwendfeuer angebrannten Erlenholz-Stabs wurden einst auch Schutzsymbole an Haus und Stall gezeichnet.
Der Zeitpunkt der Sonnenwende kann auf den 20., 21. oder 22. Juni fallen
Weil das Sonnenjahr knapp sechs Stunden länger ist, als das kalendarische Jahr mit genau 365 Tagen, verschiebt sich
der Zeitpunkt der Sonnenwenden in jedem Jahr, das kein Schaltjahr ist, um etwa sechs Stunden zu späteren Uhrzeiten.
In Mitteleuropa fällt die Sommersonnenwende meist auf den 21. Juni. Seit 2020 kann sie manchmal am 20. Juni sein.
2024: Donnerstag, 20. Juni 2024, 22:50 MESZ
Dieses Fest ist ein Sonnenfest und wird an diesem festen Termin gefeiert.
Die Sonnenfeste finden jeweils zum Beginn der vier Jahreszeiten statt und werden an diesen
astronomischen Terminen gefeiert. Die Tage sind fest definiert, die Sonne steht dann an bestimmten
Punkten am Himmel. Der Zeitpunkt der Sommersonnenwende ist beispielsweise, wenn die Sonne den höchsten
mittäglichen Sonnenstand erreicht. Der niedrigste Sonnenstand definiert dann die Wintersonnenwende.
Dieser Beitrag ist Teil der Juni-Ausgabe unseres
monatlich erscheinenden Online-Magazins.
Nutzen Sie die Beitrags-Navigation, um durch alle Artikel dieser Ausgabe zu blättern
Seite 3 von 36
Kategorie:
Die Jahreskreis-Feste
Passende Produkte