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„Sollte man bei einem Ritual unbedingt einen Schutzkreis ziehen?“

„Sollte man bei einem Ritual unbedingt einen Schutzkreis ziehen?“

In vielen Traditionen ist das Ziehen eines rituellen Schutzkreises ein gebräuchliches Element. Der Kreis dient als eine Art Barriere zwischen der physischen Welt und dem metaphysischen Reich. Er soll die im Ritual Beteiligten beispielsweise schützen und den Raum für spirituelle Energien und Entitäten abgrenzen. Dabei kann der Schutzkreis physisch, etwa durch Salz oder Kreide, oder auch nur symbolisch oder durch Visualisierung geschaffen werden.

Das mit dem Kreis ist eine schwierige Sache …

Wenn man dazu in Büchern oder dem Internet recherchiert, merkt man schnell, dass das von jedem ganz unterschiedlich gehandhabt und auch erklärt wird. Es gibt da keine allgemein gültigen Regeln.

Wer in seinem Ritual keinerlei wie auch immer genannten äußeren / höheren / bösen / zweifelhaften Mächte oder Energien anruft, benötigt in der Regel keinen Schutzkreis. Man arbeitet dann mit dem eigenen Willen, man gewinnt Klarheit über die eigenen Ziele, sendet die eigenen Wünsche, bittet um Hilfe beim Universum, den Engeln oder der uns alle umgebenden Energie – ganz nach den eigenen Vorstellungen. Es wird also nichts „eingeladen“, wovor man sich schützen muss. Es werden in der lichtvollen Magie keine Türen zu düsteren Räumen geöffnet, durch die etwas Ungebetenes hindurch schlüpfen könnte.

Wer mit Hunden liegt, steht mit Flöhen auf.

Man kann Ziele / Gedanken / Ritual-Inhalte mit Menschen vergleichen. Wer sich nur mit Freunden umgibt, mit liebevollen Menschen, denen er mit Liebe begegnet, der benötigt dort auch keinen Schutz!

Erst wenn man sich in zweifelhafte Gesellschaft begibt, vielleicht auf nicht ganz korrekten Wegen zu einem Ziel kommen möchte, ein Risiko eingeht, um etwas durchzusetzen, dann wäre das vergleichbar mit einer Ansammlung fremder Menschen, in deren Gegenwart man sich hilflos und unwohl fühlt und vielleicht das Bedürfnis hat, seine Handtasche etwas fester an sich zu pressen. Man weiß ja nie …
Soviel zu SCHUTZkreisen …

Nicht jeder magische Kreis ist ein Schutzkreis!

Nun ziehen manche Menschen aber aus ganz anderen Beweggründen einen Kreis. Es ist dann vielleicht eher ein Weihen des Ortes, um diesen vom schnöden Wohnzimmer in den Ritualplatz zu verwandeln. Vielleicht mit einem Kreis aus Steinen, Kristallen, mit Kerzen oder mit einer langen weißen Kordel, die geschlossen im Kreis um einen herumliegt.

Dann ist es ein Kreis, in dem die eigene Kraft konzentriert wird, in dem man mit der Magie ungestört ist … Das ist also ein ganz anderer Ansatz. Er dient der Abgrenzung der magischen Zeit zum Alltag und zur alltäglichen Umgebung.

Man kann natürlich alle unsere Ritual-Sets um diese persönlichen Vorbereitungen (und die Nachbereitung beim Auflösen des Kreises) ergänzen. Vielleicht gibt es etwas, was einen in eine besonders magische Stimmung versetzt oder die Sinne schärft.

Wenn man mal an die oft gewählte Variante denkt, den Raum um sich herum in Gedanken „mit weißem Licht zu füllen“, dann ist das eine Anregung zur Meditation und Visualisierung. Wer Meditieren mag, der wird dieser Anregung gerne nachkommen. Wer eher ungeduldig ist, der würde sich nur die Freude an der Magie mit dieser erzwungenen Langsamkeit verderben.

Runen-Kreis für Rituale
Praktische Steinkreise für das Zuhause

Aus einer Handvoll kleiner heller Steine kann man einen energetisch geladenen Kreis herstellen. Die Steine legt man später einfach um sich herum aus. Damit dieser Kreis zu etwas ganz Besonderem wird, trägt jeder Stein ein Symbol und wird aufgeladen.

Die Steine werden im Licht einer farblich passenden Kerze erst durch den Rauch von zum Ziel passendem Räucherwerk energetisiert und dann Stein für Stein mit einem Schutz- oder Konzentrations- oder Erfolgs-Symbol bemalt. Ganz nach Wunschenergie des Kreises.

Hier sollte man etwas wählen, was für einen persönlich passt. Wenn man den Kreis zum Meditieren nutzt, so wählt man sicherlich ein anderes Symbol, als bei einem Kreis der dem Schutz bei energetischer Arbeit dienen oder für mehr Klarheit sogen soll.

Nachdem alle Steine bemalt wurden, gibt man etwas passendes Ritualöl in die Hände und hält Stein für Stein einen Moment fest, wobei man um die gewünschte Unterstützung bittet.

Diese Energie lässt man in den Stein fließen. Dann legt man den Stein zur Kerze, bis alle Steine im Kreis um die Kerze herum liegen. Dort bleiben sie, bis die Kerze von allein erlischt.

Auf dem Bild wurde die Rune Hagal/Hagalaz verwendet. Sie würde sich auch als Symbol für einen Schutzkreis eignen, denn Hagalaz ist eine starke Schutzrune. Sie wird auch verwendet, um geheimen Orten Schutz vor unerwünschten Gästen zuzusichern.

Hier haben wir sie aber gewählt, weil es heißt, dass die Kraft von Hagalaz den Körper und den Geist in Einklang bringt und so dabei hilft, die eigenen Kräfte zu erkennen und zu nutzen.

Funktionen von rituellen Schutzkreisen, die wir bei der Recherche kennengelernt haben:

  1. Schutz: Die primäre Funktion ist oft der Schutz vor unerwünschten Einflüssen, sowohl physisch als auch metaphysisch. Dies kann den Schutz vor negativen Energien, Dämonen oder anderen unerwünschten Entitäten beinhalten.
  2. Konzentration der Energie: Ein Schutzkreis kann dazu dienen, die im Ritual verwendete Energie zu bündeln und zu fokussieren. Durch die Begrenzung des Raums können Energieflüsse gesteuert und damit die Effektivität des Rituals erhöht werden.
  3. Abgrenzung des heiligen Raums: In vielen Traditionen dient der Kreis dazu, einen „heiligen“ oder „geweihten“ Raum zu erschaffen. Alles, was sich im Kreis befindet, unterliegt damit besonderen Regeln und Bedingungen, die von der jeweiligen Tradition abhängen.
  4. Psychologischer Effekt: Das Ziehen eines Kreises und das Betreten dieses geschützten Raums können auch eine psychologische Wirkung haben. Sie können den Beteiligten helfen, sich geistig auf das Ritual einzustimmen und den Übergang von der profanen zur rituellen Handlung zu markieren.
  5. Tradition und Kontinuität: In vielen Fällen ist das Ziehen eines Schutzkreises auch Teil einer langen Tradition und wird aus Respekt für die überlieferten Praktiken und den darin enthaltenen symbolischen Wert durchgeführt.

Dieser Beitrag ist Teil der Februar-Ausgabe unseres
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