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Meinungen zur Magie, Ritualen und dem magischen Alltag

Wann ist man eine Hexe?

Die Frage hören wir im Hexenladen so oft. Wann ist man eine Hexe? Bin ich eine Hexe? Oder wie nenne ich das, was ich hier mache?

Als wäre da ein Wunsch nach einem Satz Regeln oder einer ganz offiziellen Ernennung. Dabei liegt es völlig im eigenen Ermessen, ob und wann man sich selbst „Hexe“ nennt. Wenn man das überhaupt möchte! Übrigens sind auch Männer erst mal Hexen (das Wort ist neutral), nicht Hexer, Magier oder Zauberer. Auch diese anderen Bezeichnungen sind eine freie Wahl, nach dem eigenen Geschmack.

Ich habe natürlich eine persönliche Meinung dazu und die möchte ich hier als Denkanstoß teilen. Auch, wenn sie natürlich nicht von jedem geteilt wird – oder vielleicht von gar keinem. Aber vielleicht hilft meine persönliche Sicht ja jemandem zu einem Aha-Erlebnis.
Was? So kann man das sehen? Dann bin ich schon lange eine Hexe!

Wann bin ich eine Hexe?

Ob man eine Hexe ist, hängt nicht von materiellen Dingen ab.

Man muss keinen permanenten Altar im Haus haben, braucht keinen Hexen-Kessel, wenn man nicht mag, benötigt kein spezielles Messer (Athame) und keine ausgefallene rituelle Kleidung (Gewandung), um mit der Magie verbunden zu sein.

Aber wer magisch arbeitet, der wird zügig merken, wie sich Dinge ansammeln, die einem persönlich helfen und wichtig sind.

Das praktische Räucherschälchen, die Hutnadel vom Flohmarkt, mit der man so gut Dinge einritzen kann, die alte Zuckerzange für die Räucherkohle, die extra langen Streichhölzer für die Glaskerzen, die Fläschchen und Tütchen mit diesem und jenem …

Man muss auch nicht zu jedem Vollmond ein Ritual zelebrieren.

Nicht alle Feiertage im klassischen Jahreskreis [ℹ] zu kennen (oder zu feiern) ist keine Schande. Auch muss man seinen weltlichen Zeitplan (Frisör, Arztbesuche etc.) nicht immer nach dem Mond ausrichten.

Aber wenn man weiß, wie man den besten Zeitpunkt für ein magisches Vorhaben herausfindet und sich manchmal der Gedanke nach der Mondphase [ℹ] ganz automatisch in die Gedanken schleicht („Ach, abnehmender Mond, ich könnte mal wieder eine Reinigungsräucherung machen …“) und man voller Freude entdeckt, dass der Drogeriemarkt ein überraschend großes Sortiment an durchgefärbten Kerzen anbietet, die man in Ritualen einsetzen könnte, dann ist man der Magie doch schon sehr nah.

Wissen ist nicht so wichtig wie Achtsamkeit und Aufmerksamkeit.

Auch wer nicht jedes Kraut am Wegesrand benennen kann, nicht bei jeder Räuchermischung gleich die Eigenschaften aller verwendeten Kräuter auswendig weiß und einen Halbedelstein auch ganz einfach mal nur „Hübsch!“ findet, weil er nicht die geringste Ahnung hat, wie er heißt und wofür er gut ist, kann eine Hexe sein! 

Denn „Ich bin eine Hexe“ ist nicht erst mit einer allumfassenden Wissensfülle gerechtfertigt. Zu wissen, wo man nachschaut und immer öfter mal das eigene Bauchgefühl entscheiden zu lassen, reicht völlig aus. Buchwissen ist definitiv nicht alles, in der Magie!

Der Mythos um die „wahren“ Hexen …

Hier und da hört man so Ausdrücke wie „echte Hexe“, „geborene Hexe“, „Hexe durch Blutlinie / Abstammung“ … Mal ehrlich – was soll das helfen? Die Magie ist ein Handwerk. Mit Übung, Hingabe und Leidenschaft erreicht man mehr, als mit einer unbekannten Tante oder dem verschrobenen Onkel im Stammbaum, von denen was über Hexentum gemunkelt wird. (Ganz vielleicht ist das auch nur Geschwätz über einen Menschen, dessen Lebensweise nicht jedem zu der Zeit passte …) 

Ein Vorteil ist es sicherlich, wenn man wirklich in einer Familie aufwächst, in der die Magie zum Alltag gehörte. So wie bei einer musikalischen oder einer sportlichen Familie. Man kommt früher mit dem Thema in Berührung, hat einiges vielleicht schon früh begonnen / gelernt … aber das war es auch bereits!

Eine Blutlinie oder eine vererbte Begabung können helfen, sind aber garantiert keine Voraussetzung! Manchmal ist ein solches Familien-Thema sogar eher eine Last, denn vielleicht ist man festgefahren in den Wegen der Vorfahren und probiert dadurch nichts Eigenes aus.

Wann ist man denn nun eine Hexe?

Also … 

– wenn jemand erzählt, er habe am nächsten Tag eine Prüfung und man sagt nicht nur „Viel Glück!“, sondern „Ich zünde Dir eine Kerze an!“ oder „Nimm mein Tigerauge mit!“

– wenn jemand krank ist und man bringt keine extra-weichen Taschentücher zum Besuch mit, sondern ein Beutelchen voller wohltuender, duftender, Heilung unterstützender Kräuter

– wenn man sich über etwas fürchterlich geärgert hat und dann mit Räucherwerk oder einem kleinen Ritual bewusst die Gedanken klärt, bevor man schlafen geht

– wenn man ein hübsches kleines Senfglas nicht wegwirft, weil man denkt „Hm, da könnte man doch eine Witchbottle draus machen. Jetzt brauche ich nur noch … “.

– wenn man also die kleineren und größeren Handlungen der magischen Welt wie selbstverständlich hier und da in den Alltag einbaut, voller Neugierde neue Dinge ausprobiert, sich selbst und andere magisch unterstützt und dankbar ist, über die großen und kleinen Erfolge

… dann finde ich, kann man „Ich bin eine Hexe!“ mit voller Überzeugung sagen. Wenn man es denn möchte.

Meikes Meinung

Dieser Beitrag ist Teil der Februar-Ausgabe unseres
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