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Meinungen zur Magie, Ritualen und dem magischen Alltag

Wie unterscheiden sich „Auftragsmagie“ und in „Auftrag hergestellte Produkte“?

Letztens hat eine Kundin im Laden in einem Gespräch gefragt, wie wir so sehr gegen Auftragsmagie wettern kann, dann aber anbiete, ihr ein Produkt nach ihrem persönlichen Wunsch (also in ihrem Auftrag) für sie herzustellen.

Stimmt, auf den ersten Blick klingt das widersprüchlich. Daher möchten wir hier kurz erläutern, was für uns den Unterschied zwischen diesen Dingen ausmacht.

Bei dem, was wir unter Auftragsmagie verstehe, erteilt man jemandem den Auftrag, in irgendeiner Form magisch tätig zu werden. Jemand verspricht einem dann, meist gegen eine Zahlung, dieses oder jenes magische Ritual durchzuführen, an dem man selbst in der Regel nicht teilhat. Man weiß mehrheitlich nicht, was passiert oder wann, warum oder wodurch es wirken soll. Man muss danach nur noch auf die Erfüllung warten.

Bei einigen (in unseren Augen schon etwas sinnvolleren) Varianten ist man zumindest noch so weit involviert, dass man zu einem abgesprochenen Zeitpunkt zeitgleich selbst zusätzlich mit Kerzen, Räucherwerk oder zumindest Visualisierung arbeitet, bei anderen Auftragsmagiern bekommt man hinterher zumindest das Produkt des Zaubers ausgehändigt. Also etwa ein Amulett oder einen energetisierten Gegenstand.

Wenn doch nur alles im Leben so einfach wäre!

Es klingt zu schön, um wahr zu sein: Man zahlt etwas (meistens viel) Geld und dann muss man sich weder die Mühe machen, das Ritual selbst achtsam durchzuführen, noch hat man sich etwas vorzuwerfen, wenn es nicht klappt. Es liegt ja außerhalb der eigenen Verantwortung, ob das Ritual gut gewählt, die Zielsetzung präzise formuliert oder die Zutaten energetisch einwandfrei sind.

Der Treibstoff für erfolgreiche Magie ist aber unserer Meinung nach genau das: Achtsamkeit und Verantwortung!

Und so stellen wir auch nur Werkzeuge – gerne eben auch „im Auftrag“ – her, die dann von demjenigen selbst genutzt werden, dessen Herzenswunsch sich erfüllen soll.

Nehmen wir als Beispiel mal ein magisches Pulver aus verschiedenen Pflanzen, um jemanden für eine neue Beziehung zu finden. Jeder, der zum ersten Mal ein Buch über Kräuter und deren Zuordnung aufgeschlagen hat, war bestimmt verwirrt: So viele verschiedene Pflanzen sind dem Thema „Liebe“ zugeordnet! Nimmt man die einfach alle? Woher weiß man, welche im eigenen Fall richtig sind? Kann man da was falsch machen?

Die Facetten der Liebe

Wir wissen, welche Pflanzen durch ihre Tradition oder ihre Signatur eher der erst einmal unverbindlichen, körperlichen Liebe zugeordnet sind (gerade ältere Bücher über Magie neigen dazu, die Sexualität zu romantisieren), welche eher die liebevolle Zuneigung im familiären und freundschaftlichen Kontext verbessern und welche Pflanzen dann doch dem zugeordnet sind, worum es hier geht: Verbindliche Zuneigung, tiefe Gefühle, Zukunft, Vertrauen, Treue, Achtung.

Oh … die tragen alle nicht zwingend das Wort „Liebe“ in der Beschreibung! Da wir uns vorher beschreiben lassen, was derjenige sich von der „Liebe“ erhofft, kann man diese dennoch auswählen. Liebe ist eben mehr, als nur Liebe.

Wir helfen mit unserem Wissen und unserer Erfahrung dabei, die pflanzlichen Zutaten für ein ganz persönliches Pulver aus der Fülle der Möglichkeiten genau passend zu wählen, mischen diese gleich in der benötigten Menge an und energetisiere sie durch unsere Konzentration auf das Ziel und durch die Verbindung zu den gewählten Worten des Auftraggebers.

Kein Ziel erreicht sich von selbst!

Aber das Pulver zu laden und dann zu verwenden verbleibt – mit Anleitung – in der Verantwortung des Anwenders!

Das besondere, fast schon ehrfürchtige Gefühl, mit dem das Ritual durchgeführt wird, die Achtsamkeit, mit der Orte und Zeitpunkte zum Verstreuen gewählt werden, die aufmerksame Ausschau nach kleinen Veränderungen oder Hinweisen auf die Wirksamkeit – all das ist Teil der Magie und sollte selbst verspürt werden!

Auch die Beschäftigung mit dem magischen Produkt ist ein wichtiger Teil des Ganzen. Bei einem Mojo versucht man beim Drücken des kleinen Helfers durch Fühlen zu erahnen, was für magische Gegenständen und Symbole sich wohl in dem Beutelchen befinden. Ähnlich ist es auch bei Witchbottles, ein Blick in die Flasche bringt den Kopf in Bewegung und man kann selbst den Versuch wagen zu interpretieren, warum genau dieses oder jenes Symbol seinen Weg in die Flasche gefunden hat.

All das fällt weg, wenn man nie auch nur Kontakt mit den für das Ritual verwendeten Gegenständen hat.

Und: Kein Anbieter von „in Auftrag ausgeführten Ritualen“ fühlt auch nur im Ansatz das, was man selbst spürt, wenn man magisch arbeitet, um seinem eigenen Herzenswunsch näherzukommen!

Einen anderen Meinungs-Betrag, direkt zum Thema Auftragsmagie, finden Sie in der Oktober-Ausgabe des Magazins, wenn man noch mehr über das Thema erfahren möchte. Hier geht es zu diesem Beitrag.

Dieser Beitrag ist Teil der Mai-Ausgabe unseres
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