Es gibt kein „falsch“ in der Magie!
Wir haben uns letztens lange mit einem Kunden über die Eigenständigkeit in der Magie unterhalten.
Es ging hierbei um die Auswahl der Zutaten für selbst entworfenen Rituale, da wir grade erst unser neues „Do it Yourself“-Regal präsentiert haben, aus dem man die Zutaten für solche persönlichen Zauber auswählen kann. Diese Zutaten sind jedoch – wie auch bei unseren fertig zusammengestellten Ritual-Sets – nach Farb-Themen vorsortiert. Wir geben darauf die von uns verwendeten Themen-Zuordnungen an, verweisen aber generell immer darauf, dass dies nur Vorschläge, Erfahrungswerte und Überlieferungen oder traditionelle Zuordnungen sind.
Wer schon mal bei uns im Laden war, kennt meist die Gespräche, bei denen von einem Kunden gefragt wird
„Welche Farbe nutze ich denn für (…)“ und wir daraufhin antworten „Welche MÖCHTEST Du denn nutzen?“.
Daraus entsteht oft erstmal Verwirrung, denn das klingt ja so, als wäre die Farbe ganz egal.
Aber warum gibt es denn dann verschieden Farben?
Wie wir aber schon in vielen Artikeln geschrieben haben, gibt es bei der Auswahl von Zutaten und Methoden oder im Ablauf von Ritualen kein „falsch“. Es gibt nur „achtlos“ oder „gleichgültig“ und das führt beides einfach nicht zu den gewünschten Ergebnissen.
So ist man in der Wahl der Farbe (oder jeder anderen Zutat für ein Ritual) absolut frei und es gibt keine Einschränkungen. Das bedeutet aber keinesfalls, es sei alles beliebig oder gar gleichgültig. Jede Farbe kann richtig sein, wenn sie für den Anwender aus einem persönlichen Grund Sinn ergibt.
Wenn ich einfach die nächstbeste Kerze nehme, vielleicht weil ich nur diese eine da habe, dann ist das achtlos. Wenn ich mir die eine Kerze, die ich nur da habe, genau ansehe und mir überlege, was diese Farbe auf meine Situation bezogen bedeuten kann und wie ich das in einem Ritual einsetzen könnte, dann ist das schon weit weniger achtlos. Idealerweise mache ich mir vorher Gedanken, was genau ich in meinem Zauber ansprechen möchte und besorge mir dann diese Farbe, statt einfach zu nehmen, was gerade eh schon da ist.
Welche Farbe ist denn nun geeignet?
Idealerweise führen persönliche Assoziationen und Überlegungen zum Ziel. Oftmals fließt natürlich ein, was man gelesen oder gehört hat, in Büchern oder Überlieferungen oder auch historisch oder kulturell begründet. Auch die auf Johann Wolfgang von Goethe zurückgehende Farbenlehre ist eine von vielen Möglichkeiten, Farben zu kategorisieren.
Diese Informationen dürfen die Entscheidung natürlich beeinflussen, wenn man etwas so gelesen und gelernt hat und es bisher zu guten Ergebnissen geführt hat, dann ist es ja zu einer eigenen Wahrheit geworden! Diese fremden Vorgaben sollten aber nur dann ganz ohne eigene Überlegung gewählt werden, wenn man wirklich gar keine persönliche Assoziation zur Farbwahl hat.
Nur weil etwas von einem mehr oder weniger bekannter Autor (oder auch von uns) vorschlagen wird, was dessen / unseren Erfahrungen entspricht, ist das noch lange keine allgemeingültige Wahrheit oder gar „der einzige Weg“.
Die Farbe Schwarz wird beispielsweise oft eher emotional eingeordnet. Schwarz bekommt man, wenn man alle Farben zusammen mischt, heißt es oft (Wobei alle Farben aus meinem Tuschkasten immer eher ein dreckiges Braun ergeben haben …), für viele ist Schwarz aber die absolute Abwesenheit von Farbe und Licht. Diese beiden Sichtweisen wecken daher in Verbindung mit der Farbe Schwarz in der Magie ganz grundlegend unterschiedliche Gefühle.
Wer zudem noch halbe Sätze über Dunkelheit, „schwarze Magie“, das Unglück was schwarze Katzen bringen sollen und ähnliche Aussagen (meist aus dem Mittelalter) über diese Farbe im Hinterkopf hat, wird Schwarz eher seltener verwenden oder vielleicht nur für Schadenzauber. Wer über Schwarz hingegen noch nie nachgedacht hat, verwendet es wohl einfach so, wenn es vorgeschlagen wird, ganz ohne eigenständige Überlegung.
Wir wollen das mal an dem Beispiel Krankheit / Gesundheit verdeutlichen, weil das Gespräch mit dem Kunden zu einer witzigen Assoziation geführt hat, die wir zuvor so auch nicht hatten.
Hier also mal ein paar ungeordnete Gedanken, zum Thema „passende Farbe für ein Gesundheits-Ritual“, die zeigen, wie eigentlich jede der klassischen 10 Farben der Magie passen könnte (je nach Anlass) und wie eine Farbe gleichzeitig absolut geeignet oder komplett ungeeignet für die Gesundheits-Magie sein kann – ja nach Blickwinkel.
Blau
Eine in magischen Farbtabellen häufig für die Gesundheit empfohlene Farbe.
Persönliche Assoziation: Wasser, etwas wegwaschen, fließen.
Vielleicht gut gegen Wassereinlagerungen oder Schwellungen.
Typische Zuordnung: Innere Ruhe, HarmonieGut, wenn man zur Ruhe kommen muss, um zu genesen.
Wenn man Blau mit Ruhe verbindet, ist es eher schlecht für Rituale, in denen Mobilität oder Vitalität zurückgewonnen werden sollen, wenn es allerdings im Sinne von „sich flüssig bewegen“ (wie das Wasser) gesehen wird, kann es auch da sehr passend sein.
Grün
Eine in Farbtabellen mit dem Bezug zu den Erzengeln (Engel der Heilung: Raphael) häufig für die Gesundheit empfohlene Farbe.
Persönliche Assoziation: Wachstum
Gut bei Dingen, die wieder zusammenwachsen sollen, wie bei einem Knochenbruch oder einem Implantat, was anwachsen soll.
Schlecht bei Krebs oder körperlichen Vorgängen, die mit krankhaftem Wachstum verbunden sind (Warzen, Ekzeme …)
Giftgrün vielleicht bei Gallenproblemen oder unterstützend um Vergiftungen zu bekämpfen?
Gelb
Persönliche Farbassoziation unseres Kunden: Eiter
Gut bei abnehmendem Mond gegen Eiter und Entzündungen oder verstopfte Nasen-Nebenhöhlen, wir haben es bisher eher bei allem eingesetzt, was mit der Blase oder allgemein dem Urinaltrakt zu tun hat.
Orange
Persönliche Assoziation: Sonne, Mobilität, AntriebGut für die Motivation, zum Trost, für mehr Lebensfreude.
Schlecht, wenn ein Burn Out oder Überarbeitung in die Krankheit geführt haben und nun mit Orange der Drang zu Aktivismus geweckt wird, was eine Verschlimmerung zur Folge haben könnte.
Rot
Persönliche Assoziation: Feuer, Lebenswille, BlutGut für mehr Durchhaltevermögen, für den Kampfgeist, gegen Blutarmut.
Eher schlecht im zunehmenden Mond bei Fieber, entzündlichen (heißen) Veränderungen, Rheuma etc.
Es sei denn, man möchte ganz bewusst „Feuer mit Feuer bekämpfen“ oder wählt den abnehmenden Mond um das „Feuer“ im Körper durch eine rote Kerze zu symbolisieren, die dann abgebrannt (weniger) wird.
Weiß
Persönliche Assoziation: Reinheit, Unversehrtheit, Kühle, Schnee
Eine in Farbtabellen mit dem Bezug zur Lichtarbeit häufig für die Heilung durch weißes Licht empfohlene Farbe.
Gut gegen Hautausschläge, Rötungen, blaue Flecke, um etwas abzukühlen.
Schwarz
Persönliche Assoziation: Austreiben, Verbannen, Verdunkeln
Gut um unerwünschte Einflüsse aus dem Körper zu verbannen, Fremdkörper auszuscheiden (Nierensteine).
Violett
Zuordnung: Gerechtigkeit
Psychosomatische Krankheiten die aufgrund von Mobbing, Missbrauch etc. entstanden sind, also aus Ungerechtigkeit gewachsen sind.
Rosa
Zuordnung: Achtsamkeit, Selbstliebe
Psychosomatische Krankheiten die mit Selbstverletzung einhergehen oder solche die dazu führen, dass jemand seinen Körper nicht achtsam behandeln kann (Ess-Störungen, Süchte).
Pink
Zuordnung: Sexualität, Sinnlichkeit, Geschlechtlichkeit
Bei Krankheiten der Sexualorgane oder solchen, die das Sexualleben beeinträchtigen.
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