6. Mai – Festtag der Inghean Bhuidhe
Inghean Bhuidhe (auch Iníon Buí, „das gelbhaarige Mädchen“ oder „Blüte der Jugend“) ist eine Figur aus der irischen Sagenwelt. Sie gilt als zweite von drei Schwestern, die gemeinsam den Erntezyklus verkörpern. Ihre ältere Schwester heißt Lasair, ihre jüngere Latiaran.
Inghean Bhuidhe steht für den Beginn des Sommers
Sie wird in der neokeltischen Tradition als nährende Muttergöttin verehrt, die das Reifen der Feldfrüchte begleitet. Sie symbolisiert das Erwachen der Naturkraft, die das Wachstum fördert und die Fülle des Sommers vorbereitet.
Es heißt, man solle am 6. Mai eine kleine Eberesche pflanzen und sie der Inghean Bhuidhe weihen. Wenn man das Bäumchen achtsam hegt und pflegt, sollen Gesundheit und Wohlstand einen nie ganz verlassen. Die Eberesche sollte an einem Ort stehen, wo die Sonne sie am Morgen begrüßt.
In späteren Zeiten wurde auch Inghean Bhuidhe – wie ihre Schwestern – in den christlichen Heiligenkult übernommen. Ein heiliger Brunnen wurde ihr gewidmet, und ihr eigener Feiertag wurde auf den 6. Mai gelegt – ein Datum, das traditionell den ersten Sommertag markiert. Noch heute werden in Irland an diesem Tag Rituale zu ihren Ehren abgehalten, insbesondere an alten Quellen und heiligen Orten.

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