9. Juni – Festtag der Göttin Vesta
Für Vesta, die römische Göttin der Familie und des Herdfeuers, gab es im alten Rom einen Tempel mit ewig brennendem Feuer. Der Tempel stand auf dem Forum Romanum und war durch seine runde Bauweise und das Fehlen eines Kultbildes einzigartig – das heilige Feuer selbst galt als Verkörperung der Göttin.
Die Vestalinnen – Priesterinnen des heiligen Feuers
Ihre Priesterinnen, die Vestalinnen, unterhielten das Feuer in ihrem prachtvollen Tempel und führten Zeremonien durch, um für den Wohlstand und die Sicherheit der Stadt Rom zu beten. Sie trugen für die Dauer des 30-jährigen Dienstes eine besondere Tracht, die aus einem weißen Tuch und einer Stirnbinde bestand und sie durften sich nicht parfümieren oder schminken.
Die Vestalinnen wurden bereits als junge Mädchen aus angesehenen Familien ausgewählt und genossen ein hohes gesellschaftliches Ansehen. Ihre Keuschheit galt als Garant für das Wohlergehen der Stadt, und sie hatten Privilegien, die sonst nur Männern zustanden, wie das Recht, eigene Geschäfte zu führen oder Begnadigungen auszusprechen.
Das Vestalia-Fest und seine Bräuche
Während des Vestalia-Festes, das jährlich vom 7. bis 15. Juni gefeiert wurde, wurden auch private Zeremonien durchgeführt. Während des Festes wurde der Penus Vestae (das innerste Heiligtum des Tempels) tatsächlich geöffnet, und Frauen durften – in der sonst streng reglementierten römischen Religion ungewöhnlich – den Tempel betreten, um Opfergaben darzubringen und Segen für ihre Familien zu erbitten. In dieser Zeit wurden auch Esel besonders geehrt, da sie als heilige Tiere der Vesta galten und eine wichtige Rolle beim Mahlen des Getreides für das rituelle Opferbrot spielten.
Vesta im eigenen Zuhause ehren
Der Festtag der Göttin Vesta ist daher immer ein guter Tag für Kerzenzauber oder für kleine Räucherrituale zum Schutz der gesamten Familie und des eigenen Heimes. Die Verehrung des Herdfeuers war im antiken Rom nicht nur eine öffentliche, sondern auch eine private Angelegenheit: In fast jedem römischen Haus brannte eine kleine Flamme zu Ehren Vestas, um das Heim zu schützen und Glück zu bringen

Ritualvorschlag: Kerzenmagie zu Ehren Vestas
Zünden Sie Vesta zu Ehren fünf weiße Kerzen an, die Sie nah beieinander aufstellen, und bitten Sie Vesta um ihren Schutz und Segen. Waschen Sie zuvor den Alltag von sich, in einem Bad oder einer Dusche mit (unparfümiertem) Meersalz und tragen Sie dann nur ein weißes (Hand-)Tuch, während Sie die weißen Kerzen anzünden.
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Die weiße Kleidung (nur ein Handtuch) erinnert an die weiße Tracht der Vestalinnen
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Die rituelle Reinigung vor der Zeremonie spiegelt antike Reinheitsvorstellungen wider
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Die Verwendung von Kerzen als Repräsentation des heiligen Feuers ist eine moderne Adaptation
Während die Kerzen brennen, können Sie einen Dankesbrief an Vesta schreiben und in Dankbarkeit an Ihre Familie und Ihr Zuhause denken. Wenn Sie möchten, können Sie am Ende des Rituals die Asche des Briefs im Garten oder an einem besonderen Ort verstreuen, um den Segen der Göttin weiterzutragen.
Wer mag, kann zusätzlich etwas ungesäuertes Brot oder einen kleinen Kranz aus Getreideähren als Opfergabe bereitstellen – dies war auch in der Antike üblich und symbolisiert Fruchtbarkeit und Wohlstand.
Die Kerzen müssen als Opfergabe für Vesta ganz herunterbrennen.
Achten Sie bei der Auswahl der Kerzen also auf die Brenndauer!
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